Basketball spielen in One Tree Hill

31.05.2011 - 08:50 Uhr
Mein Herz für Serien geht an One Tree Hill
Warner Home Video
Mein Herz für Serien geht an One Tree Hill
Mein Herz für Serien vergebe ich diese Woche an One Tree Hill von Mark Schwahn. Die Serie verknüpft sportlichen Ehrgeiz mit dramatischem Coming-Of-Age.

Die Serie One Tree Hill habe ich in mein Herz geschlossen, weil sie zwei ganz wunderbare Dinge verbindet: Meine Vorliebe für Coming-Of-Age Filme wird durch die Thematik des Erwachsen-werdens abgedeckt und gleichzeitig geht es in One Tree Hill um Basketball. Diese zwei Aspekte haben ausgereicht, um mich bereits nach einigen Episoden zu einem großen Fan werden zu lassen. Es geht in erster Linie nicht nur um die Liebeleien auf der Highschool, sondern um die Liebe zu einer der großartigsten Sportarten auf diesem Planeten.

Go, Ravens!
Die Spiele der Tree Hill Ravens sind dynamisch und spannend inszeniert und ich wollte manchmal in den Fernseher springen, um sie wahlweise anzufeuern oder selbst mitzuspielen. Der Sport steht im Mittelpunkt der männlichen Hauptdarsteller Nathan Scott (James Lafferty) und Lucas Scott (Chad Michael Murray). Zu Beginn der Serie verbindet die Zwei rein gar nichts, außer der endlosen Liebe zum Basketball und dem gemeinsamen Vater Dan Scott (Paul Johansson). Obwohl sie auf der gleichen Highschool in der Kleinstadt Tree Hill im US-Bundesstaat North Carolina die Schulbank drücken müssen, haben sie noch nie ein Wort miteinander geredet. Nathan ist der selbstverliebte und arrogante Großkotz, wogegen Lucas eher als der bodenständige und vernünfte Kerl von Nebenan auftritt: Prolet gegen Poet.

Indie-dramatische Inszenierung
Basketball, Erwachsen-werden und ganz nebenbei ein großes Familiendrama: All das verknüpft, ergibt erstmal eine ganze Menge Stoff, den die Serie verarbeitet. Zusätzlich hat Mark Schwahn in One Tree Hill aber auch gesellschaftlich relevante Themen aufgegriffen. Eine komplette Episode widmete er beispielsweise Amokläufen oder Mobbing an amerikanischen Highschools. Auch wenn die Serie des Öfteren mit der vorangegangenen Serie O.C., California verglichen wurde, bemerke ich doch deutliche Unterschiede. One Tree Hill erzeugt nämlich ein deutlich höheres Identifikationspotential und lässt uns nicht nur zu einem distanzierten Zuschauer von dekadentem Kleinstadtleben, Promqueens und Kleinkriminellen werden. Verglichen mit O.C., California ist One Tree Hill soetwas wie Seth Cohens (Adam Brody) Indie Spin-Off mit sportlichem Charakter.

Was passiert als Nächstes?
Mark Schwahn hat ein gutes Händchen für die Inszenierung von Cliffhangern bewiesen, vor allem bei einigen Staffelfinalen. Der Unterschied zu vielen anderen Serien ist zudem auch, dass es Cliffhanger sind, die nicht nur um des Cliffhangers Willen eingebaut werden. Sie haben tatsächliche Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Serie und lösen sich nicht bereits innerhalb der ersten fünf Minuten der nächsten Staffel auf. Besonders interessant ist der Verlauf der Serie nach der vierten Staffel, da die Macher die Figuren zwischen der vierten und fünften Staffel ganze 4 Jahre und somit ihre College-Zeit überspringen lassen und sich nach und nach alle wieder in Tree Hill einfinden.

Music Placement erzeugt grandiosen Soundtrack
Bethany Joy Galeotti spielt in One Tree Hill Haley, das Mädchen von Nebenan. Damit ist sie nicht nur Lucas Scott beste Freundin, sondern bereichert den Cast als grandiose Musikerin. Haley strebt in der Serie eine Karriere als Musikerin an und so kommen wir gleichzeitig auch in den Genuss von Bethany Joy Galeottis Musik. Die Musik ist allerdings auch für den Rest der Serie erwähnenswert. Verantwortlich für die guten Musiktipps ist Peyton Sawyer (Hilarie Burton), die in One Tree Hill die Rolle der etwas alternativen Künstlerin übernimmt (und übrigens ein bisschen aussieht wie Kate Hudson). Ihr Gegenstück wird übrigens von Sophia Bush gespielt, die in One Tree Hill Brooke Davis, Tochter aus reichen Verhältnissen, spielt.

Aufgrund von Peytons schwierigen Familienverhältnissen sind die von ihr ausgewählten Songtitel nicht selten mit etwas schwerverdaulichen und überemotionalen Texten versehen. Selbst die Titel der einzelnen Episoden von One Tree Hill sind Songtitel und geben eine Art Theme für die Episode vor. Die erste Folge, nach dem Pilot, heißt auch “The Places You Have Come to Fear the Most” nach dem Titel der Indieband Dashboard Confessional und spielt auf die emotional aufwühlenden Orte an, denen die Protagonisten sich nähern müssen. One Tree Hill war zudem auch die Bühne für einige Bands, wie zum Beispiel Jimmy Eat World, Fallout Boy oder Angels & Airwaves.

Intellektueller Kleinstadt-Poet
Der Quotenintellektuelle Lucas Scott, einer der beiden Brüder, sorgt für den literarischen Anstrich der Serie. Mittels Voice-Over ist er für die poetische Einleitung und den moralischen Ausgang einer jeden Episode verantwortlich. Dabei bedient er sich immer wieder gerne an Klassikern der Weltliteratur und arbeitet selbst an seiner großen Karriere als Schriftsteller.

Aufhören, wenn es am Schönsten ist: Das hätten sich die Macher von One Tree Hill vielleicht überlegen sollen, denn mittlerweile soll in den USA bald die 9. Staffel laufen, erhebliche Änderungen im ursprünglichen Hauptcast musste die Serie schon in der 7. durchmachen. Zudem glänzen einige der skurrilen Handlungsstränge nicht unbedingt, sondern wirken seltsam und absurd. Alles in allem ist One Tree Hill allerdings eine sehr erfrischende Serie, die vor allem in den ersten Staffeln durch den sportlichen Bezug und den Wettkampfcharakter der Tree Hill Ravens glänzt.

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