Berlinale 2009: Die Bären werden heute vergeben

14.02.2009 - 11:00 Uhr
Tilda Swinton die Jury-Chefin
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Tilda Swinton die Jury-Chefin
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NEWS» Wer gewinnt? Eine schwere Entscheidung für die Jury unter Leitung von Tilda Swinton.

Das Rätselraten hat begonnen. Alle Filme sind gezeigt, alle Schauspieler haben ihre Rollen gespielt und nun warten Kritiker und Zuschauer gespannt auf die Entscheidung der Internationalen Jury, wer denn in diesem Jahr die Goldenen und Silbernen Bären gewinnen und mit nach Hause nehmen wird. 2009 fällt eine Wette über die Sieger schwer, denn wie wird sich die eigenwillige Schauspielerin Tilda Swinton entscheiden, einst Avantgarde-Muse von Derek Jarman und besonders experimentierfreudig. Wird der Gewinner Rage von Sally Potter, der genau dies bietet, aber von Kritikern durchweg abgelehnt wurde?

Auch Regisseur Christoph Schlingensief gilt ja eher als unberechenbar. Seine Experimentierfreude ist ebenfalls bekannt, aber er hat auch nah am Wasser gebaut, wie er in mehreren Interviews betonte. Wird also der Sieger ein Drama wie Katalin Varga oder Eine Perle Ewigkeit, in dem Frauen ihre Tränen vergießen? Entscheidet sich vielleicht Jury-Mitglied und Krimi-Autor Henning Mankell für einen Kriminalfall wie Alles über Elly, in dem eine Frau einfach so verschwindet? Oder gewinnt ein Film, in dem es um das leibliche Wohl geht, weil die kalifornische Kochkünstlerin Alice Waters in der Jury sitzt. Fragen über Fragen und klar dürfte sein, dass sich die Jury ihre Entscheidung bestimmt nicht leicht macht.

Und natürlich wird das Filmfest bilanziert. Wie immer schauen die Kritiker nach Cannes und Venedig und stellen einmal mehr fest, dass die Berlinale einfach nicht mit den beiden anderen Festivals konkurrieren kann. Das hat verschiedene Gründe: Es ist zu kalt für die nackte Haut der Stars, ihnen fehlt der Frühling in Frankreich und der Sommer in Italien, um wirklich ohne Bibbern und Zittern über den Roten Teppich zu laufen. Große Regisseure wie Quentin Tarantino, Jim Jarmusch, Pedro Almodóvar oder Lars von Trier gehen eher zu den anderen Festivals und so scheint die Berlinale immer Platz 3 in der Rangliste der A-Festivals einzunehmen. Aber natürlich wird auch jedes Jahr das Besondere der Berlinale beschworen: Sie ist besser als ihr Ruf, wie Anke Westphal in der Berliner Zeitung feststellt. Andreas Kilb in der FAZ bringt es auf den Punkt: “Das winterliche Filmfest in der deutschen Hauptstadt kann, wenn es seine Karten klug ausspielt, die Internationale des Kinos abbilden, die große Gemeinschaft, die den kleinsten Kurzfilm mit der teuersten Großproduktion verbindet. So gesehen ist die zeitliche Nähe zur Oscar-Verleihung Ende Februar für die Berlinale kein Schaden. Im Gegenteil, sie betont noch den Eigenwert des Festivals: im Kontrast.”

Heute Abend wissen wir mehr. Wir werden Euch sofort die Gewinner mitteilen!

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