C.J. Cregg - Codename Flamingo

23.11.2011 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
The theme for this year's event is 'Learning Is Delightful and Delicious'. As, by the way, am I.
NBC
The theme for this year's event is 'Learning Is Delightful and Delicious'. As, by the way, am I.
7
8
Serien werden oft erst durch ihre Ensemble zu dem, was sie sind. Doch es gibt sie, die Figuren, die uns ganz besonders am Herz liegen. Meine persönliche Serienheldin aus The West Wing ist C.J. Cregg.

The West Wing ist ganz klar eine meiner absoluten Lieblingsserien. Clevere Dialoge dank Aaron Sorkin, die berühmten Walk’n’Talks und ein hervorragendes Ensemble, von den schrägen Assistentinnen und Rechtsberatern bis zu POTUS Bartlet. Ich liebe sie alle, aber niemanden mehr als Claudia Jean Cregg, genannt C.J., gespielt von der fabelhaften, viel zu selten eingesetzten, großen Lady Allison Janney: “Years ago, one casting agent told me that the only roles I could play were lesbians and aliens.”

Wer ist C.J. Cregg?
Sie ist die perfekte Pressesprecherin der Bartlet Administration. Schlagfertig, stark und witzig rettet sie nicht nur an der Front im ‘Briefing Room’ den Laden, wenn jemand im Weißen Haus Mist gebaut hat und dies droht zur großen Story in der Presse zu werden. Sämtliche Versuche, “Flamingo”, ihr Secret Service Codename wider Willen, zu ersetzen, enden von Josh bis Toby immer katastrophal, einzig Will Bailey am Schluss schlägt sich passabel. Darum bedauere ich auch immer noch ein wenig ihre Beförderung in der sechsten Staffel zum Chief of Staff.

Warum C.J. meine Serienheldin ist
C.J. rockt! Wenn ich groß bin (…), möchte ich so sein wie sie! Ob kurz nach einer Wurzelbehandlung, bei der reflexartigen Spitznamenproduktion oder ihrer Interpretation von Ronny Jordans “The Jackal” und natürlich bei beinahe jedem Pressetermin, ob es nun darum geht den Journalisten zu erklären, dass Präsident Bartlet mit seinem Fahrrad in einen Baum gefahren ist oder es gilt, einen Krieg zwischen zwei Nuklearmächten abzuwenden, C.J. löst diese Herausforderungen kompetent mit Stil und Mitgefühl.

Sie liebt ihre Arbeit, ihre Kollegen, ihren Präsidenten und insgeheim auch die Pressevertreter, selbst wenn diese ihr das Leben oftmals schwer machen oder sie zur Notlüge gezwungen ist. Ihre Beziehung zu anderen Charakteren der Serie sind einzigartig. Aufgrund von Arbeitszeiten rund um die Uhr sind ihr die Kollegen eine Ersatzfamilie, während sie darunter leidet nicht die Zeit zu haben, sich ausreichend um ihren an Alzheimer erkrankten Vater zu kümmern. Ihre Freundschaft mit Kommunikationschef Toby Ziegler, sie ist die einzige, die ihn mehrfach zum Lachen bringen kann, ist besonders eng und ihre liebevollen verbalen Schlachten mit Deputy Chief of Staff Josh Lyman ein Fest für Sorkin-Fans.

Nur ihre On-/Off-Beziehung zu Reporter Danny Concannon, gespielt von Sorkin-Stammdarsteller Timothy Busfield, erinnert noch mehr an klassische Screwball-Komödien, jedenfalls wenn er alle paar Staffeln mal wieder in ihr Leben tritt und nicht nur Gail der Goldfisch, ein Geschenk von ihm, mit jeweils zur Episode passender Deko auf ihrem Schreibtisch an ihn erinnert. In einer perfekten Welt hätten Janney und Busfield ihre eigene Serie. Beide Schauspieler treiben gemeinsam Sorkins Szenen und smarte Dialoge durch ihre Körpersprache und ihr Timing in ungeahnte Höhen. Wie sehr hoffe ich, dass Aaron Sorkin in seiner neuen Serie More As This Story Develops wieder ein Plätzchen für beide findet, wie bereits in Studio 60 on the Sunset Strip.

Abschließend, selbst wenn es traurig ist, das erwähnen zu müssen: Als Vorbild kann C.J. Cregg nicht nur mir dienen, sondern jedem Drehbuchautoren zeigen, dass es keinesfalls unmöglich ist, eine vielseitige, starke Frauenfigur zu schreiben, mit Humor, Prinzipien sowie Fehlern, und dabei jede Klischee-Hürde elegant zu vermeiden.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News