Charlotte Gainsboug wollte in Antichrist von Lars von Trier manipuliert werden

10.09.2009 - 08:59 Uhr
Charlotte Gainsbourg in Antichrist
MFA
Charlotte Gainsbourg in Antichrist
2
0
Für Charlotte Gainsbourg waren die Dreharbeiten zu Antichrist, dem neuen Film vom umstrittenen dänischen Regisseur Lars von Trier, eine Tour de Force, der sie sich freiwillig gestellt hat, um ihre Ängste zu besiegen.

Heute startet in Deutschland Antichrist, der neue Film von Lars von Trier. Charlotte Gainsbourg spielt darin die Hauptrolle an der Seite von Willem Dafoe und wurde für ihr ausdrucksstarkes Schauspiel bei den Filmfestspielen in Cannes als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Seitdem gab sie unzählige Interviews und ihr Bekanntheitsgrad schnellte aufgrund ihrer famosen Schauspielleistung in die Höhe.

Eigentlich war sie nicht die erste Wahl für die Besetzung in Antichrist, doch nachdem Eva Green sich von der Rolle zurückzog, suchte Lars von Trier dringend einen Ersatz und Charlotte Gainsbourg wollte unbedingt diese Rolle, auch wenn sie sich eigentlich keine Chancen ausrechnete. In der Zeit sagte sie dazu: “Bis jetzt weiß ich nicht, warum er mich genommen hat. Ich weiß auch nicht, ob er Filme mit mir gesehen hat oder ob er überhaupt etwas über mich wusste. Und ich habe die ganze Zeit versucht, zu zeigen, dass ich es wert bin, dass ich Lars’ Erwartungen erfülle. Ich wollte beweisen, dass ich es kann.”

Lars von Trier ist dafür bekannt, dass er aus seinen weiblichen Darstellerinnen das maximale heraus kitzelt und die Dreharbeiten oftmals einem Psychoterror gleichen. Nicole Kidman (Dogville) und Björk (Dancer in the Dark) gaben nach den Dreharbeiten an, nie wieder einen Film mit Lars von Trier drehen zu wollen. Charlotte Gainsbourg wusste jedoch, worauf sie sich einließ : „Ich wollte manipuliert werden. Ich wusste ja vorher, worum es in Antichrist gehen würde; das Drehbuch las sich schon gewagt. Ich wollte darstellerisch so weit gehen. Und ich wollte, dass Lars mich in die Richtung stößt, in die er mich haben wollte.“

Gleichzeitig gab Charlotte Gainsbourg in den Interviews einen Einblick in die Arbeitsweisen von Lars von Trier, der während der Dreharbeiten psychisch sehr labil war: „Lars hat bei den Dreharbeiten jeden Morgen gesagt: “Ich habe keine Ahnung, was wir machen sollen. Spielt einfach die Szene.” Er wusste nicht, ob wir stehen oder sitzen sollten oder welchen Rhythmus die Szene haben sollte – all die Sachen, die man normalerweise vorher durchspricht. Lars kam in den ersten Tagen zu mir und sagte: "Ich weiß, du bist durcheinander, aber das ist meine Art zu arbeiten.“

Charlotte Gainsbourg empfand ihrer Arbeit auch als Therapie, um mit gewissen Scham-Ängsten besser umgehen zu können, denn die Dreharbeiten zu Antichrist waren mit vielen nackten Entblößungen verbunden: „Ich bin sehr weit gegangen, musste meine Schüchternheit und meine Scham zu überwinden. Es war von Anfang an klar, dass es ein, zwei Szenen geben würde, die man eher in einem Porno erwarten könnte. Wenn ich die Rolle spielen wollte, musste ich also von vornherein meine Angst davor überwinden. Ich fühlte mich dann irgendwann wie eine kleine Soldatin: Ich hatte mich verpflichtet, meinem Regisseur zu folgen, und tat es, egal wohin. Die Nacktheit, der Sex vor der Kamera fühlten sich dann eher unwirklich an."

Heute startet Antichrist in den deutschen Kinos. Wenn Ihr wissen wollt, wo der Film zu sehen ist, schaut doch einfach in unserem Kinoprogramm nach.

Dir gefällt Horror? Tritt dem Horror-Club auf moviepilot bei und verpasse nie mehr eine News aus dem Bereich Horror!

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News