Christoph sagt mit einem Seufzen auf Wiedersehen

27.02.2014 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
The Wolf of Wall Street
Universal Pictures International
The Wolf of Wall Street
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Da ist er also, der letzte Tag als Tastaturheld in der Redaktion von moviepilot. Wie schnell die Zeit doch vergeht. Ich verabschiede mich mit einem leisen Seufzen von euch und blicke zurück auf einen typischen Tag eines moviepilot-Schreiberlings.

Der Wecker reißt mich urplötzlich aus meinen sanften Träumen von Einhörnern, Legobausteinen und Batman. Mit verkniffenen Augen erreiche ich mit Mühe und Not den Aus-Knopf des schrillenden Bettnachbarn und brauche ganze drei Versuche, um mit einem Grummeln das hektische Piepen zu verstummen. Dass mich The Wire gestern Abend noch so lange wachgehalten hat und dadurch nun 1-2 Stunden auf dem Schlafkonto fehlen, verdränge ich kurz und springe mit einem verschlafenen Grinsen aus dem Bett. Ein neuer Tag als moviepilot-Praktikant bricht an und ich hechte mit einstudierten Bewegungen ins Bad, um mich für die Außenwelt vorzubereiten. Es ist 7:21 Uhr als ich aus der Haustür heraustrete und mit Everything is AWESOME! auf den Ohren den Weg in die Redaktion antrete. Merke: Nur der frühe Vogel fängt die News.

Schnell noch beim Bäcker angehalten, hechte ich immer eine Stufe auslassend aus dem U-Bahnhof des beschaulichen Mehringdamms. Durch ein Hochsicherheitsschloss betrete ich mit meiner Mini-Chipkarte die goldenen Hallen von moviepilot und nicke mit einem etwas dahingestammelten "Guten Morgen“ dem Mann für alle (Lebens)Angelegenheiten zu. Am Redaktionsstisch geht das Guten Morgen nach der Generalprobe am Eingang schon etwas euphorischer über die Lippen und meine Kollegen sind schon mit verschlafenen Blicken fleißig am Rumtippen und Recherchieren. Nachdem mein Mate-Konsum für die nächsten vier Stunden in greifbarer Nähe platziert wurde und der Computer hochgefahren ist, stimme ich in dieses Tastaturkonzert mit ein.

Erst einmal schauen, welche News an diesem Morgen die Filmwelt bewegen und jetzt nur darauf warten, von mir in moviepilotscher Form festgehalten zu werden. Da hätten wir neue Castinggerüchte zu Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht, neue Bilder zu Captain America 2: The Return of the First Avenger und ein Teaser zu The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro, gekrönt von einem The Lego Movie -Behind the Scenes-Video, das mir schon jetzt den Morgen versüßt. Irgendwann beherrscht ein Redaktionsmitglied die Fakten zu den großen Blockbustern wie aus dem Effeff und selbst wenn mich jemand fragen würde, wer für das Catering am Set von The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro zuständig ist, oder wer dort ständig die Donuts vernichtet, hätte ich prompt eine Antwort parat. Also Finger gelockert, ran an den Buchstabensalat und losgetippt.

Nach einer ereignisreichen Redaktionssitzung, in der Thementexte um-, ver- und mit ziemlicher Sicherheit angeschmissen wurden, sitze ich wieder auf meinem Platz und merke, dass auch der geneigte Redaktionspratikant nicht von Mate allein überleben kann. Zeit, die Fragen aller Fragen in die offene, diskussionsfreudige Runde zu werfen: Wo geht’s zum Mittagessen hin? Meist ist Stille das größte Echo, das einem entgegenschlägt, doch schon nach kurzer Zeit, also circa 15-30 Minuten später, steht ein Essensplan auf wackligen Beinen, denn auf dem Weg zur Örtlichkeit kann auch der noch einmal komplett über den Haufen geworfen werden.

Nach erheiternden Gesprächen zu Tisch, viel Film-Wissen-Nerd-Austausch und dem ein oder anderen lieb gemeinten Film-Diss am Rande, schleppen wir uns mit vollen Mägen und reichlich Stöhnen wieder in den zweiten Stock, um nun voller Elan das Blut zurück ins Hirn zu pumpen und in den Nachmittag zu starten. In diesen Stunden wird eifrig recherchiert, gefachsimpelt, getippt, geflucht, gemeckert, lieb gehabt, viel gelacht und vor allem sich auf den unterschiedlichsten Wegen ausgetauscht und bereichert. Nachmittage, an denen die produktivsten, markantesten und interessantesten Texte entstehen, Insider Gags zum Leben erweckt werden und am Ende des Tages die Tür des Büros ins Schloss fällt und das Lächeln des Morgens noch lange nicht verschwunden ist.

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