Das Boot - Die wichtigsten Begriffe zur Eventserie

09.11.2018 - 09:15 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Das BootBavaria/Sky/Sonar
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Ab dem 23.11.2018 zeigt Sky seine Eventserie Das Boot, die die Ereignisse nach dem Ende des berühmten Kinofilms erzählt. Bevor ihr abtaucht, geben wir euch hier einen kleinen Glossar der wichtigsten Begriffe an die Hand.

Krieg und Widerstand sind die beiden großen Themen in der neuen Sky-Serie Das Boot, die am 23.11.2018 startet. Dabei erwartet uns kein Remake des Klassikers von Wolfgang Petersen, sondern eine Art Rückkehr an den Schauplatz und in die Monate nach den Geschehnissen aus dem Original. Diesmal wird die Perspektive erweitert. Einmal mehr gehen wir mit einer U-Boot-Besatzung während des Zweiten Weltkriegs auf Tauchstation, doch die Serie widmet sich auch den Bemühungen des französischen Widerstands gegen die Besatzung der Nazis. Damit ihr zwischen den Abkürzungen und Fachbegriffen nicht ins Schlingern geratet, haben wir euch hier einen kleinen Glossar für die Serie zusammengestellt, in dem einige der wichtigsten Begriffe erklärt werden.

Atlantikschlacht

Das Boot spielt im Herbst 1942 vor dem Hintergrund der Atlantikschlacht. Darunter werden die Kampfhandlungen der Schiffe des nationalsozialistischen deutschen Reiches gegen die Alliierten im Atlantik verstanden. Eines der Kernziele in dieser Phase des Zweiten Weltkriegs war der Versuch, die Versorgungsrouten von Großbritannien zu blockieren, vor allem durch die Zerstörung von Handelsschiffen. Dabei kamen besonders U-Boote zum Einsatz.

Besetzte Zone

Das Boot spielt im besetzten Teil Frankreichs. Nach dem Überfall der deutschen Truppen und dem Waffenstillstand 1940 wurde Frankreich zunächst in eine besetzte und eine unbesetzte Zone aufgeteilt. Dabei unterstand die besetzte Zone deutschen Militärbefehlshabern, während im Süden das sogenannte Vichy-Regime unter Marschall Pétains regierte, das mit den Nazis kollaborierte. So wurde in beiden Zonen die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung durchgeführt. Später wurde auch der Süden besetzt.

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Dönitz

Admiral Karl Dönitz war NSDAP-Mitglied und treibende Kraft beim Ausbau der deutschen U-Boot-Streitkräfte. Als "Befehlshaber der Unterseeboote" plante er die Strategien der Atlantikschlacht. Er gab den Laconia-Befehl heraus, der bereits im Kinofilm Das Boot eine Rolle spielte. Demnach wurde es deutschen Schiffen dezidiert untersagt, Schiffbrüchige verfeindeter Kräfte zu retten. Dieser Befehl wurde Dönitz später in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen vorgeworfen.

Eins W.O.

Im U-Boot wird eine ganz eigene Sprache gesprochen und damit sind nicht die versauten Witze der Besatzung gemeint. Eine der wichtigsten Abkürzungen in der Serie und zur See: Eins W.O. bzw. I WO. Das steht für den 1. Wachoffizier. Er ist der Stellvertreter des Kommandanten und Mittler zwischen diesem und der Mannschaft. In Das Boot neidet der erfahrene Wachoffizier Tennstedt (August Wittgenstein) dem jungen Kommandanten Hoffmann (Rick Okon) die Position, weil dieser sie nur wegen seines berühmten Vaters bekommen habe.

Elsass

Im Laufe seiner Geschichte wechselte das Elsass mehrfach die Zugehörigkeit zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es von den Nationalsozialisten mit Gewalt wieder angeschlossen. Aus dieser Region kommt die von Vicky Krieps (Der Seidene Faden) gespielte Dolmetscherin Simone Strasser, die dem Deutschen wie des Französischen mächtig ist, aber darunter leidet, auf keiner der beiden Seiten wirklich akzeptiert zu werden.

Enigma

Simones Bruder Frank Strasser dient als Funker auf dem U-Boot und arbeitet mit der Enigma. Die berühmte Chiffriermaschine inspirierte mehrere Filme. Die Enigma verschlüsselte die Kommunikation der deutschen Streitkräfte. Sie ermöglichte durch ein kompliziertes System von Walzen, Steckern und einem Schaltkreis den automatischen Austausch eines Buchstabens durch einen anderen. Besaß der Empfänger ein sogenanntes Kenngruppenheft, konnte er die Nachricht entschlüsseln.

Gefechtsstation

"Alle Mann auf Gefechtsstation" - das kennen wir nicht zuletzt aus Filmen. Konkret stammt der Befehl aus der Marine. Jeder Soldat an Bord eines U-Boots besitzt eine Rolle, die er im Falle eines Gefechts einzunehmen hat, eben die Gefechtsstation. Das kann die Sicherheit an Bord ebenso betreffen wie die Bedienung von Waffen.

Kaleu

Noch so ein seltsames Beispiel für Marine-Jargon. Weiß man erstmal, wofür Kaleu steht, dann ergibt die Abkürzung Sinn. Hören wir sie in Das Boot zum ersten Mal, dann klingt es nach einer fremden Sprache. Kaleu ist Spitzname und Abkürzung für den Kapitänleutnant auf hoher See, der dem Dienstgrad eines Hauptmanns entspricht. Deswegen wird der U-Boot-Kommandant mit (Herr) Kaleu angesprochen.

Kriegsmarine

Kriegsmarine bezeichnet die Seestreitkräfte des nationalsozialistischen Deutschen Reiches unter Adolf Hitler. Der Begriff ist beispielsweise zu unterscheiden von der Reichsmarine (Weimarer Republik) und der Bundesmarine (BRD bis 1990). Heute spricht man von der Deutschen Marine.

La Rochelle

Zu Land hält sich Das Boot vor allem in La Rochelle auf. Die französische Küstenstadt liegt südlich von Bordeaux. Die deutschen Besatzer nutzten den Hafen La Rochelle-La Pallice als Stützpunkt ihrer Seestreitkräfte. Dafür wurde ein U-Boot-Bunker gebaut, der gegen feindliche Luftangriffe Schutz bieten sollte.

Organisation Todt

Um riesige Verteidigungsanlagen an der französischen Atlantikküste zu bauen, kam die Organisation Todt (OT) zum Einsatz. Die paramilitärische Einheit war unter anderem für den Bau von U-Boot-Bunkern und des Atlantikwalls zur Abwehr der Alliierten verantwortlich. Dabei wurden ab 1942, also in der Zeit, in der auch Das Boot spielt, neben Freiwilligen auch Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt. Die U-Boot-Anlage in La Rochelle, wo die Serie spielt, wurde von der OT gebaut.

Ortung

Unterwasser waren die U-Boote blind. Gefahren wurden stattdessen über empfangene Geräusche oder mit ausgesandten Schallwellen geortet, dem Sonar. Für den U-Boot-Krieg waren die technischen Entwicklungen in Ortung und Abwehr von U-Booten mit entscheidend. So setzten die Alliierten beispielsweise auf leistungsstarke Scheinwerfer, um den Feind von der Oberfläche zu orten.

Résistance

Dolmetscherin Simone (Vicky Krieps) trifft auf Mitglieder der Résistance, die in Frankreich und den Benelux-Staaten Widerstand gegen die Nazi-Besatzung leistete. Die Résistance setzte sich aus unterschiedlichen politischen Gruppierungen zusammen, die vom Widerstand gegen die Nazis geeint wurden. Zu den Mitteln gehörten Spionage, Sabotage und Fluchthilfe. Die Vergeltung der deutschen Besatzer war gnadenlos. Mitgliedern der Résistance drohten Folter, Deportation und Erschießung.

Rudeltaktik

Nachdem die U-612 in Das Boot in See sticht, fällt der Begriff "Rudeltaktik". Damit ist eine Taktik beim Angriff auf Versorgungstransporte gemeint. Die Rudeltaktik wurde von Karl Dönitz eingeführt und war in den Anfangsjahren des Krieges erfolgreich. Mehrere deutsche U-Boote bildeten einen breiten Suchstreifen. "Witterte" ein U-Boot ein Ziel samt Geleitzug, dann verfolgte es dieses und gab die Position an die anderen U-Boote weiter, die dann angriffen.

Sehrohr

Keine U-Boot-Geschichte ohne Periskop. Das Sehrohr, wie es auch heißt, ermöglicht es mithilfe von Spiegeln und Prismen die Umgebung über Wasser zu beobachten, ohne aufzutauchen, was für die Sicherheit des U-Boots essenziell ist. Dabei gab es mehrere Sehrohre, etwa zur Beobachtung des Luftraumes und für den Angriff.

Torpedo

Obwohl U-Boote wie die U 612 in der Serie auch mit Maschinengewehren für den Kampf über der Wasseroberfläche ausgestattet waren, blieb ihre wichtigste Waffe der Torpedo. Solche U-Boote fassten insgesamt 14 Torpedos. Torpedos bestehen aus einem Antriebssystem, Sprengkopf und einem Leitsystem, das sie an ihr Ziel führen soll. Die geläufigsten Torpedos waren um die sieben Meter lang.

U-Boot

Dem Namen zum Trotz verbrachten die U-Boote während des Zweiten Weltkriegs die meiste Zeit an der Wasseroberfläche. Maximal 72 Stunden konnte ein U-Boot des Typs VIIC, der am meisten gebaute Typ der Kriegsmarine, am Stück unter Wasser bleiben. Angetrieben wurden sie mit Dieselmotoren. Zwischen 40 und 50 Mann fanden in dem U-Boot Platz. Erst kurz vor Kriegsende wurden leisere U-Boote mit Elektroantrieb entwickelt, die eine Woche auf Tauchgang gehen konnten. Im Laufe des U-Boot-Krieges zwischen 1939 und 1945 wurden 780 deutsche U-Boote versenkt mit rund 27.000 Toten unter den Besatzungsmitgliedern (DHM ).

Die 1. Staffel von Das Boot umfasst insgesamt acht Folgen mit einer jeweiligen Laufzeit von rund 60 Minuten und wird für alle Kunden von Skys Entertainment-Paket ab dem 23.11.2018 bei Sky Ticket , Sky On Demand und Sky Go zum Abruf verfügbar sein.

Werdet ihr euch die 1. Staffel von Das Boot anschauen?

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