Der erste Film speziell für das iPhone

19.04.2010 - 08:50 Uhr
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Murder on Bacon Hill wird der erste Film heissen, der speziell für das iPhone gemacht ist. Das Ganze soll eine Art interaktiver Krimi für die Hosentasche werden. Stellt sich nur die Frage: Wer hat darauf gewartet?

Wie The Guardian berichtet, erscheint nun bald der erste Film, der speziell für das iPhone gemacht wurde. Die Umwandlung von der riesigen Leinwand auf ein Format für den alltäglichen Gebrauch im Handy oder MP3-Player kennen wir ja bereits. Filme, die speziell für das kleine Format kreiert wurden, sind aber eine Neuheit. Genau genommen wird der Film als interaktiver App konstruiert sein und erzählt daher nicht einfach nur eine Geschichte, sondern bindet den Zuschauer auch aktiv mit ein.

Der App wird Murder on Bacon Hill heissen und erzählt die Geschichte des Mordes an Dr. George Parkman, 1849 in Boston. Er gibt den Leitfaden der verschiedenen Ereignisse vor, beginnt also, als die Leiche gefunden wird, berichtet von den Ermittlungen der Polizei und lässt den Zuschauer schließlich dabei sein, wenn der Täter überführt wird. Während des Films wird der Betrachter immer wieder mit interaktiven Befehlen wie „Drücken Sie das Siegel“ oder „Kommen Sie mit in den Dom“ konfrontiert. Das Ganze hat somit auch etwas von klassischen Adventures am Computer.

Stellt sich nun die Frage, ob diese Entwicklung zum neuen Trend mutiert. Werden wir in 10 Jahren bei der ersten Oscar-Vergabe für den besten App mitfiebern? Oder verkommt der Handyfilm doch nur zu einem kurzfristigen Vergnügen, das mit den neuesten technischen Möglichkeiten herum experimentiert? Droht ihm das gleiche Schicksal, wie einst der virtuellen Brille bei Videospielen oder der Minidisc?

Natürlich wird sich das Kino in der Hosentasche hinsichtlich der Atmosphäre immer den Vergleich mit seinem großen Bruder auf der Leinwand gefallen lassen müssen. Die Wirkungen eines Thrillers oder eines Horror-Films nimmt naheliegenderweise bei jedem Schrumpfen des Bildschirms ab und somit büßt der Film auch zwangsläufig an Qualität ein. Von daher bleiben Spielereien wie diese wohl immer bloß eine praktische Art, die Zeit bei langen Bahnfahrten oder während langweiliger Unterrichtsstunden zu überbrücken. Das macht sie aber auch nur zu einer Alternative zum Schauen normaler Filme auf dem Handy und den neusten MP3-Spielern und daher würde es mich persönlich überraschen, wenn Produktionsfirmen in Zukunft vermehrt darauf setzen, ihre Filme einzig auf dem kleinen Bildschirm des *iPhone*s zu veröffentlichen.

Zur Homepage des Films gelangt ihr hier.

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