David Fincher ist ein vielseitiger Regisseur. Von Sieben über The Social Network zu Gone Girl bearbeitet er verschiedenste Geschichten und Themen. Dennoch verbindet viele seine Filme, dass sie in der ein oder anderen Art und Weise ungewöhnliche oder mysteriöse Handlungen aufgreifen. So auch Der seltsame Fall des Benjamin Button, welcher das seltsam schon im Namen trägt. Heute Abend um 20:15 Uhr strahlt ProSieben den Film mit Brad Pitt und Cate Blanchett aus. Wir erkären euch, was hinter dem Film über den rückwärts alternden Mann steckt.
Achtung, Spoiler zu Der seltsame Fall des Benjamin Button. Der Film beginnt im Jahr 2005, als die alte Daisy (Cate Blanchett) im Sterben liegt. Ihre Tochter Caroline ist bei ihr. Daisy bittet sie, aus dem Tagebuch des Benjamin Button, gespielt von Brad Pitt, vorzulesen. Innerhalb dieser Rahmenhandlung wird die Lebensgeschichte des Mannes erzählt, der in der Gestalt eines alten Mannes auf die Welt kam und rückwärts alterte.
Der seltsame Fall des Benjamin Button basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald, der unter anderem die Vorlage zu Filmen wie Der Große Gatsby schrieb. Veröffentlicht wurde diese 1922 und beschreibt ebenfalls das Leben Benjamins. Während sich dessen Leben im Film von 1918 bis 2003 erstreckt, wird er in der Kurzgeschichte im Jahr 1860 geboren. Die Romantik und die Erfahrungen, die Daisy und Benjamin im Film verbindet, tritt in der Vorlage in den Hintergrund. Dort liegt das Hauptaugenmerk auf Buttons kuriosem Leben. Seine Frau, im Buch Hildegard genannt, verlässt er, da sie ihm auf die Nerven geht und ihr Äußeres nach einigen Jahren vom gewöhnlichen Ablauf der Zeit gezeichnet ist. Von seinem Leben gelangweilt meldet er sich freiwillig für die Armee. Im Anschluss darauf besucht er die Universität, was anfänglich erfolgreich verläuft, aber aufgrund seines hohen Alters (wenngleich sein Aussehen zunehmend jugendlich und kindlich wird) fällt es ihm schwer, diese zu beenden.
Auch das Ende von Der seltsame Fall des Benjamin Button im Film anders als im Buch. Das Buch endet mit seiner vollständigen Regression nach dem Besuch des Kindergartens, während der Film nach einer letzten Liebesnacht zwischen der älteren Daisy und dem jüngeren Button von der Nacherzählung des Tagebuchs zu Daisys Beschreibung übergeht. David Fincher schlägt im Filmeine Brücke zurück zum Anfang im Jahre 2005, als die alte Daisy im Beisein ihrer Tochter stirbt.
Irrtümlicherweise scheinen viele Leute zu vermuten, dass Der seltsame Fall des Benjamin Button von wahren Ereignissen handelt, was ein Blick auf Google verrät. Einer der am häufigsten gesuchten Begriffe in Verbindung mit dem Film ist "wahre Geschichte". Beeindruckt hat die fiktive Erzählung in jedem Fall bei der Oscar-Verleihung 2009: Der Film gewann in den Kategorien Bestes Szenenbild, Bestes Make-Up und Beste visuelle Effekte, während er für zehn weitere Oscars nominiert wurde.
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