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Der steile Weg zum Moviepiloten

08.02.2015 - 18:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Eine Reise ins Ungewisse
MGM
Eine Reise ins Ungewisse
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Wisst ihr noch, wie es euch auf diese Seite verschlagen hat? War es ein Zufall oder doch ein schicksalhaftes Ereignis? Wie es auch immer gewesen sein mag, für mich war nach der Anmeldung nichts mehr wie zuvor.

Wahrscheinlich kennen die meisten von euch eine solche Situation aus früherer Zeit: man sitzt zuhause mit ein paar Freunden und keinem mag so recht einfallen, was man denn mit der gemeinsamen Zeit anstellen könnte. Nicht, dass das die Regel darstellte - gelegentlich kam es allerdings schon vor. Da liegt es natürlich auf der Hand, dass man sich schnell in der nächstgelegenen Videothek einen Film ausleiht. Gesagt, getan. Und ganz nebenbei - 1€ pro Kalendertag für gute Unterhaltung ist doch unschlagbar, oder?

Doch meistens bleibt diese 'gute Unterhaltung' auf der Strecke, denn zwei Stunden später, wenn dann die Credits endlich - ja, endlich - anlaufen, schaut man oftmals einfach nur in ratlose Gesichter. Wen wundert das aber bei unseren ausgeliehenen Filmen, wie beispielsweise Piranha 3D, Shrooms - Im Rausch des Todes, House of Wax oder Legion? Naja, die Cover sahen halt immer alle recht 'ansehnlich' aus - das war es dann aber meistens auch schon, was man mit dem Prädikat 'ansehnlich' auszeichnen könnte. Tja, das waren eben noch die Zeiten, in denen man sich von den überschwänglichen Lobpreisungen auf der Rückseite einer jeden DVD blenden ließ. Ein Glück ist diese Zeit vorbei.

Um solche einschneidenden Filmerlebnisse dann aber möglichst schnell der Vergangenheit angehören zu lassen, wurde vorher einfach mal bisschen recherchiert . Ob IMDb, MovieMaze oder eben vorzugsweise moviepilot - alles war recht, solange nicht wieder ein Totalausfall à la Æon Flux dabei herauskommt, da dieser oft als Paradebeispiel herangezogen wurde, wenn es später bei uns um die Definition eines miesen Filmabends ging.

Und siehe an, es ging von da an auch anders. Filme wie The Cabin in the Woods, The Game, Trainspotting - Neue Helden waren so meine/unsere Anfänge, kamen richtig gut an und haben so manche Abende gerettet. Es wurde vor allem mir daraufhin schlagartig bewusst, wie viele 'Opfer' ich bis hierhin erbringen und wie viele negative Filmerfahrung ich auf diesem langen Weg sammeln musste, bis ich endlich hier bin, wo ich eben bin - angekommen in der Welt der Filme. Wie konnte aber meine Leidenschaft zum Medium Film überhaupt so groß werden, wenn sie von Anfang an praktisch unter so einem schlechten Stern stand?

Da moviepilot für mich immer die attraktivste Filmseite war, beschloss ich eines Abends mich hier anzumelden. Die Aufteilung in Comunity- und Kritikerbewertung, die meist höchst ansprechenden Userkommentare verbunden mit der persönlich angepassten Vorhersagefunktion, waren dafür verantwortlich, dass moviepilot als Gesamtpaket in meinen Augen am besten funktionierte. Ab hier ging es dann auch steil bergauf mit meinem Filmkonsum - täglich flogen neue DVDs ins Haus, da zum einem der Preis bei der Videothek erhöht wurde, zum anderen gefallen daran gefunden wurde, die Regale nun anderweitig nutzen zu können als nur mit Schul - bzw. Unisachen und auch letztendlich die Möglichkeit bestand, einen guten Film erneut anschauen zu können - dank moviepilot wusste ich ja nun bereits im Vorfeld, welche höchstwahrscheinlich für mich als sehenswert eingestuft werden könnten. Böse Überraschungen bildeten fortan die Ausnahme und mir erschlossen sich immer mehr Filmperlen, je weiter ich in das moviepilot-Universum eintauchte. Mit der steigenden Filmbewertungsanzahl stiegen auch gleichzeitig die Anzahl der Freunde und somit auch die 'Filmvorschläge' auf meinem Dashboard - ich war also komplett in die Comunity integriert und dies ließ meine Leidenschaft für Filme immer weiter und weiter steigen. Wer hätte das denn für möglich gehalten, nach all den Tiefschlägen aus der Vergangenheit?

Dem Ganzen wurde dann auch noch die Krone aufgesetzt, als ich mein bis dato einschneidenstes Filmerlebnis überhaupt hatte. Mulholland Drive - von vielen meiner Freunde hier als Lieblingsfilm gefeiert, weshalb ich dann auch beschloss mir die DVD zuzulegen. Was nach der Sichtung mit mir passierte, kann ich nicht so recht in Worte fassen - jeder sieht es aber auf meinem Profil, da Mulholland Drive unangefochten meinen einzigen Lieblingsfilm markiert und als filmische Offenbarung für mich angesehen wird. So gesehen kann man David Lynch auch bedingt dafür verantwortlich machen, dass ich Filme schauen inzwischen als eine Art Hobby ansehe, denn mit Werken wie Lost Highway, Eraserhead oder der Serie Twin Peaks hat er sich für mich endgültig unsterblich gemacht.

Und nun, gute zwei Jahre später, sitze ich hier und schreibe einen Blog über meine Anfänge hier bei moviepilot und merke, dass diese Seite für mich zu einem unverzichtbaren Teil geworden ist. Sie schützt mich seither aber nicht nur vor filmischen Katastrophen, sondern stellt für mich weitaus mehr dar. Hoffe, das bleibt auch so!


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