Die Filmanalyse zu 2001

16.09.2013 - 00:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Filmanalyse 2001
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Zur Abwechslung widmet sich der Filmanalytiker einem alten Klassiker von Kubrick.

Über kaum einen Film wurde und wird bis heute so viel diskutiert wie über 2001: Odyssee im Weltraum von Stanley Kubrick. An diesem enigmatischen Meisterwerk der Filmgeschichte scheiden sich die Geister. Helfen Nietzsche, Freud, die christliche oder buddhistische Philosophie, Schopenhauer, Heidegger oder Foucault um dieses Werk zu erklären? Die Antwort darauf lautet „Nein!“. Jeder Versuch, einen narrativen Faden zu verfolgen und zu erklären, scheitert früher oder später.

Zwar kann man unendlich viele Diskurse ausmachen – die Antiquiertheit des Menschen, die Dialektik der Aufklärung, die totale Überwachung –, doch sobald man sich auf eine Position oder gar eine Botschaft festlegen möchte, entgleitet einem der Film wieder aus den Händen. Lediglich kann man sich auf diese Weise dem Film annähern, letztgültig entschlüsseln kann man ihn nicht. Darin liegt die ungeheure anhaltende Faszination, die er auf uns auslöst. Sollte man also besser von 2001 schweigen? Kubrick selbst hat interpretatorische Aussagen zu seinen Filmen weitgehend vermieden.

Oder sollte man sich auf die esoterisch-kosmologischen Deutungen einlassen, die den Film in die New-Age-Ideologie einspeisen wollen? Mitnichten geht es Kubrick um diese hedonistische, simple Spiritualität. Kubrick präferiert ganz und gar das Primäre, das von Analysen, Kritiken und Diskursen letztlich unberührt bleibt. Das Kunstwerk ist da – daran ist nichts zu ändern. Man möchte einmal die gerade so beliebten Kunstpädagogen (wer in den letzten Jahren mal im Museum oder Theater war, weiß, wovon ich rede) erleben, wie sie diesen verschlossenen Film mundgerecht aufbereiten wollen.

Doch genau an diesem Punkt öffnet sich immerhin ein Weg für eine Interpretation; denn 2001: Odyssee im Weltraum ist in erster Linie ein künstlerisches Manifest, ein Kunstwerk über die Kunst, ein Film über den Film.

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