Die Simpsons müssen im Iran leider draußen bleiben

07.02.2012 - 10:55 UhrVor 13 Jahren aktualisiert
Homer ist mit seiner westlichen Art im Iran nicht mehr erwünscht
20th Century Fox
Homer ist mit seiner westlichen Art im Iran nicht mehr erwünscht
Nach Barbiepuppen müssen nun auch jegliche Produkte rund um die gelbe Kultfamilie Die Simpsons aus den Regalen im Iran verschwinden. Dies beschloss das staatliche Institiut des Mullah-Regimes für die intellektuelle Entwicklung von Kindern.

Das Internet und die Globalisierung sind vielen diktatorisch und anti-westlich geprägten Regimen auf der Welt immer wieder ein Dorn im Auge. Denn so sehr sie sich auch bemühen, stets gelangen Informationen an die Bevölkerung, die die Machthaber für nicht vereinbar mit den von ihnen propagierten Werten halten. Dazu gehört wohl nun auch die von Matt Groening erfundene Kultzeichtrickserie Die Simpsons. Die Show sowie deren Figuren sind weltweit bekannt und erfreuen sich selbst im Iran großer Beliebheit. Auch wenn die Serie nie offiziell im Fernsehen zu sehen war, bevölkerten doch lange Jahre Spielzeugfiguren der gelben Familie die Regale der dortigen Kinderläden. Dies soll nun laut Spiegel Online und anderer Medien ein Ende haben. Das staatliche Institut für die intellektuelle Entwicklung von Kindern hat dafür gesorgt, dass die Simpsons auf eine schwarze Liste gesetzt wurden und der Verkauf jeglicher Produkte, die sich auf die Comicserie beziehen, unter Strafe steht.

Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie befinden sich damit in guter Gesellschaft. Bereits im Januar hatte die Polizei ein Verbot gegen den Verkauf von Barbie-Puppen ausgesprochen. Die weltbekannte Blondine sei ein “Symbol unmoralischer westlicher Kultur”, lies das Regime verlauten. Warum genau Die Simpsons nun nicht mehr im Iran erwünscht sind, wurde nicht erklärt. Ein Sprecher des besagten Instituts, Mohammed-Hossein Farjou, gab lediglich bekannt, dass man weder das Spielzeug, noch die Filme oder Serien im Land wolle. Figuren wie Superman oder Spider-Man dürfen dagegen bleiben. Sie unterstützten die Unterdrückten, sagte Farjou.

Seit der islamischen Revolution 1979 versuchen die Machthaber im Iran mehr oder weniger erfolgreich, alle westlichen Einflüsse auf das Land zu vermeiden, egal, ob es sich um Musik, Filme, Haarschnitte oder Kleidung handelt. Dies scheint gerade in Zeiten des Internets eine schier unlösbare Aufgabe. Und bedenkt man, dass ein Viertel der iranischen Bevölkerung unter 15 Jahre alt ist, erscheint es unwahrscheinlich, dass Die Simpsons in den nächsten Jahren komplett aus der Kultur des Irans verschwunden sein könnten.

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