Das Tor von Vault 111 wird sich der Spiele-Community öffnen, viele Haustüren hingegen werden die nächsten Tage geschlossen bleiben (mit der einzig zählenden Ausnahme, schnell eine gelieferte Pizza entgegen zu nehmen).

Bethesda hat mit der Ankündigung, dass Fallout 4 noch im Herbst 2015 erscheinen wird, einen, wenn nicht den Akzent der diesjährigen E3 gesetzt. Kaum ein Spiel wird so sehnlichst seit so langer Zeit erwartet wie der postapokalyptische Rollenspiel-Shooter.

Tatsächlich verspricht die 30 minütige Präsentation durchaus viel: Schier unendliche Möglichkeiten der Bekleidung und Bewaffnung, eine unsagbar große und facettenreiche Spielwelt, ansehnliche Grafik im gewohnten Fallout-Retro-Look sowie einen einzigartigen, hoch individualisierten Charakter, der sogar mit Namen angesprochen werden will.

SInd wir ehrlich: Etwas, das so gut klingt, MUSS doch irgendwo einen Haken haben. Wenn ja, stellt sich blos die Frage, wo dieser zu finden wäre.

Eine schier überfordernd große Spielwelt könnte dazu führen, dass der Spieler sich in den Weiten der atomaren Wüste verläuft, das Geschichten angerissen aber nie bewusst betrachtet und beendet werden. Mein geliebtes Skyrim, Bethesdas bisheriges Aushängeschild in Sachen RPG, war in der Größe gerade richtig. Man konnten einige hundert Stunden im Spiel verbringen, neue Orte und Quests entdecken, aber schlussendlcih das Spiel auch tatsächlich durch das Abschließen aller Aufgaben und Erkunden aller Lokalitäten "beenden" und damit ein Gefühl nostalgischer Befriedigung erzeugen.

Nicht, dass ich etwas gegen eine zu umfangreiche Bühne habe, im Gegenteil! Es bleibt aber zu hoffen, dass Quests und Spots trotz ihrer Zunahme an Quantität dennoch mit derselben Liebe und Pfiffigkeit, derselben Qualität, kreiert wurden wie es mit selbigen in den Vorgängen der Fall war.

Was die Grafik anbelangt, mache ich mir keine großen Sorgen. Das, was bisher zu sehen war, hat überzeugt. Der leichte "Comic"-Look wirkt stimmig, die aus TES V wiederverwendete, wenn auch modifizierte Engine zaubert uns eine einladende Spielewelt.

Ich hoffe, dass wir von Ruckeln und Abstürzen bei zunehmender Erkundung selbiger verschont bleiben. Fallout 3 und New Vegas waren ja bei kompletter Installation mit allen verfügbaren Add-Ons nach einer bestimmten Zeit kaum bis gar nicht mehr spielbar.

Bestimmt wird das Warten auf die Zusatzinhalte auch noch eine kleine Herausforderung werden. Ihr werdet lachen, aber ich habe mir ernsthaft überlegt, bis zum Release der Add-ons zu warten um dann in die komplette, endgültige Fallout 4 - Welt eintauchen und alle Features, Charaktere und Orte von Anfang an nutzen bzw. aufsuchen zu können. Idee verworfen. Noch mindestens 6 Monate Ausharren würde ich nicht überstehen. Es juckt einfach zu sehr, endlich wieder durch eine unbekannte und doch gleichermaßen vertraute, postapokalyptische Welt zu reisen.

Durch die Wiederaufnahme bekannter Spieleelemente wie das Kämpfen im VATS-Modus, einen umfangreich benutzbaren Pip-Boy sowie die Gesellschaft des guten, alten Dogmeat stellt sich bereits im Vorfeld ein wohlwollendes Gefühl ein.

So freue ich mich also auf patriotische Aufgaben zur Rettung der Menschheit an der Seite der Bruderschaft, verbissene Kämpfe mit wilden Raider-Stämmen, das Erkundne der Ruinen Bostons und natürlcih allem voran einer packenden Mainstory rund um das Commonwealth-Institut und die Androiden.

Sollte mich überraschenderweise noch die gute Gamer-Fee aufsuchen und fragen, ob ich einen Wunsch hätte, so würde mir nur dieser einfallen:

Ich möchte noch einmal neugierig aus der Vault heraustreten in eine unbekannte Welt mit kompletter Interaktionsmöglichkeit, jedweder Freiheit, zu tun und zu lassen, was ich will und eine leere Blechdose finden, sie interessiert untersuchen und ersteinmal im Inventar ablegen, weil ich noch nicht weiß, ob und für was sie später nützlich sein wird...

Die Vault öffnet sich

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