Diese Sci-fi-Filme können CoD: Infinite Warfare auf die Beine helfen

14.05.2016 - 10:30 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Call of Duty: Infinite Warfare
Activision
Call of Duty: Infinite Warfare
5
1
Das Sci-Fi-Setting von Call of Duty: Infinite Warfare sorgt für lange Gesichter in der Community, die genug von der Zukunft haben. Doch der neueste Shooter-Ableger ist noch zu retten, wenn er sich an diesen Sci-Fi-Filmen orientiert.

Call of Duty: Infinite Warfare hat die Gerüchteküche offiziell geschlossen und sich der neugierigen Öffentlichkeit mit einem ersten Trailer gestellt . Damit wissen wir nun: Das nächste Call of Duty entführt uns in die Zukunft — schon wieder. Nach den beiden letzten Titeln Advanced Warfare und Black Ops 3 hatten viele Spieler gehofft, nun endlich wieder auf traditionellere Schlachtfelder zurückkehren zu können, doch im Grunde bestand diese Möglichkeit nie wirklich . Dementsprechend negativ fielen auch die ersten Reaktionen auf den Trailer aus.

Die Reaktionen auf den ersten Trailer fielen sehr negativ aus.

Doch das sich anbahnende Weltraum-Abenteuer ist noch zu retten, davon bin ich überzeugt. Vor allem die Einzelspieler-Kampagne kann auf einen reichen Fundus gelungener Sci-Fi-Geschichten zurückgreifen, die das Spielerlebnis entscheidend verbessern können. Dabei müssen wir allerdings die Informationen zur Story des Spiels berücksichtigen, die der Trailer bereits andeutet.

Gravity — Die beeindruckende Weite des Alls

Gravity

In dem Sci-Fi-Drama Gravity steckt ein ganz spezifisches Thema, das Call of Duty: Infinite Warfare zurück auf die Beine helfen kann: Ein Gefühl für die Größe des Weltalls.

Ich brauche mehr als zwei Hände, um abzählen zu können, wie oft ich in Videospielen schon die Planeten der Milchstraße oder ganz absurd fantastische Sternensysteme anderer Welten besucht habe. Doch kaum kann ich mich daran erinnern, dass einer dieser intergalaktischen Schauplätze das visuelle Potential so ausgeschöpft hätte, wie es Gravity 2013 vorgelebt hat: Das Gefühl der Ohnmacht, nur ein Winzling unter planetaren Giganten zu sein. Diese Momente könnten die traditionelle Hochgeschwindigkeit der Call of Duty-Kampagne zu den dringend benötigten Pausen verhelfen, um uns anschließend wieder mit Adrenalin zu überschütten. Manchmal sind die magischsten Momente die, in denen nichts passiert — vielleicht kann Call of Duty diese Lektion mit Infinite Warfare ja endlich wieder lernen.

Snowpiercer — Ein greifbares Ziel vor Augen

Snowpiercer

Snowpiercer ist nicht nur ein gelungenes Endzeit-Drama auf engstem Raum, sondern auch eine erfolgreiche Comic-Verfilmung sowie eine kluge Kritik an der modernen Klassengesellschaft. Doch es ist ein anderer, gerne übersehener Kniff, den das Call of Duty-Franchise hier neu erlernen kann: Uns Spielern von Beginn an ein räumlich greifbares Ziel in Aussicht zu stellen, auf das wir nach und nach hinarbeiten.

Was in Snowpiercer der Kopf des Zuges ist, in dem der Maschinist das Gefährt am Leben hält, könnte in Infinite Warfare ein riesiges Raumschiff sein, das bedrohlich über der Erde kreist. Wir sehen es bereits in der ersten Mission und wissen "Da müssen wir hin, irgendwie, irgendwann." Diese klare Zielsetzung passt zu der traditionell linearen Erzählweise des Franchises ("Wir müssen Berlin erobern!"), das sich in den letzten Jahren jedoch immer weiter in philosophischen Diskursen rund um seine Einzelspieler-Geschichte verstrickte ("Bin ich ein Soldat, oder Mensch, oder beides oder doch Politiker?!").

Doch lineares Kampagnen-Design muss dabei nicht gleichbedeutend mit einer zahnlosen Botschaft sein: Shooter wie Spec Ops: The Line haben gezeigt, dass eine geradlinige, recht einfach gestrickte Story auch in diesem Genre spannende und nur selten gestellte Fragen aufwerfen kann. Wenn die Entwickler von Infinite Warfare diesen Weg also gehen wollen, müssen sie dafür weder mit verschiedenen Bewusstseinsstadien noch mit Einstein-Zitaten um sich werfen. Denn das ist oft schlichtweg einfach nur verwirrend.

Equilibrium — Futuristische Authentizität

Equilibrium

Equilibrium erschuf eine dystopische Welt, die von einem Dritten Weltkrieg atomarer Ausmaße in ihren Grundfesten erschüttert wurde. Während die Erde allmählich im Chaos versinkt, reckt sich die genormte und faschistoid anmutende Stadt Libra diszipliniert dem Himmel entgegen. Als Ursache vergangener Konflikte wurden menschliche Emotionen ausgemacht und folgerichtig wird der Bevölkerung durch kontrollierten Drogenkonsum jegliches Gefühl verwehrt. In dieser Atmosphäre erzählt Equilibrium ein Drama, das sich wie ein Kapitel in einer weitaus älteren Geschichte anfühlt. Dieses Gefühl einer lebendigen, authentischen Welt muss Infinite Warfare ebenfalls einfangen.

Die Bedingungen für dieses Gefühl erfüllt das neue Call of Duty immerhin auf dem Papier bereits: Das Spiel erzählt den klassischen Konflikt eines heruntergewirtschafteten Heimatplaneten, der gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen seiner Kolonien ankämpfen muss. Es existiert eine bewegte Vorgeschichte, bevor wir selbst mit dem Controller in der Hand auf die Schlachtfelder stürmen — und diese Vorgeschichte will ich wahrnehmen dürfen. Menschen sollen mir von der Vergangenheit erzählen, vielleicht lassen mich spielbare Rückblenden sogar die ersten Tage des Krieges nacherleben.

Der Konflikt, von dem Infinite Warfare erzählt, gewinnt unmittelbar an Gewicht, sobald sich die Kampagne nicht wie die einzig wichtige Geschichte der Auseinandersetzung anfühlt, sondern nur wie ein Schlaglicht auf einen tausend Jahre währenden Krieg. Und von diesem Gefühl kann Infinite Warfare nur profitieren.

Matrix — "Willkommen zurück!"

Matrix

Mit Matrix wurde nicht nur der Grundstein einer Sci-Fi-Trilogie gelegt, die vor allem visuell einen dicken Meilenstein in der Filmlandschaft platzierte. Auch das nicht neue, aber unterhaltsam erzählte Konzept, dass die Welt, wie wir sie kennen, nur eine Simulation sein soll, beschäftigte viele Zuschauer noch lange nach dem Abspann. Diese Idee würde auch Call of Duty: Infinite Warfare gut stehen.

Bereits am Ende der Kampagne des zuletzt erschienenen Call of Duty: Black Ops 3 erlebten wir einen ähnlichen Moment. Nach den letzten Spielminuten durften wir die Kampagne erneut durchspielen — dieses Mal allerdings bevölkerten Zombies die Level statt menschlicher Soldaten. Es war eine Art alternative Geschichte, die sich da vor uns ausbreitete und das überraschte viele Spieler positiv. Ein ähnlicher Twist wäre nun auch für Infinite Warfare denkbar. Stellt euch das doch nur einmal vor! Erfolgreich haben wir nach 16 Spielstunden die abtrünnigen Kolonisten besiegt und ihr Kommando-Raumschiff erobert, als plötzlich jemand unserem Spieler-Avatar die "Alternative Realität"-Brille abnimmt und wir erfahren: Huuuh, die letzten Stunden waren nur eine Simulation? Die eigentliche Geschichte liegt erst noch vor uns? Huuuh, könnt ihr die Gänsehaut auch so laut wachsen hören wie ich?

Diese vier Filme könnten Call of Duty: Infinite Warfare und seiner Einzelspieler-Kampagne meiner Meinung nach auf die Beine helfen — welche Filme fallen euch als Inspirationsquelle für die Entwickler noch ein?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News