Dredd - Zur Seite Sly, jetzt ist Endzeit!

20.09.2014 - 07:40 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Nur echt mit Dreddlawcks. Hust. Such pun!
moviepilot/Universum Film
Nur echt mit Dreddlawcks. Hust. Such pun!
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Es ist zwar nicht Sylvester, doch ohne Stallone kracht es noch besser im postapokalyptischen Ballungsraum, findet zumindest unser Kommentar der Woche.

Im Kommentar der Woche versuchen wir jeden Samstag einen eurer Kommentare zu würdigen. Sei es ein Kommentar zu einem filmischen Verbrechen an der Menschheit, einem unschuldig verurteilten Filmemacher, einem viel zu lange ungestraft davongekommenen Serientäter oder eine neue, bisher noch weitgehend unbekanntn Droge in Form eines Blogeintrags - jeder Kommentar kann ins Visier geraten! Wenn ihr über einen Kommentar gestolpert seid, der unbedingt von uns zum Kommentar der Woche verurteilt werden sollte, ruft einfach Sonse und vielleicht sind seine Worte schon nächste Woche Gesetz!

Der Kommentar der Woche

Wo die erste Verfilmung es allen recht machen wollte, zieht der zweite Versuch einfach nur sein Ding durch - und das reicht für eine Comicverfilmung wie Dredd schon aus, um alles genau richtig zu machen, nicht nur für unseren Kommentator der Woche Judge mikkean:

I AM THE LAW – Hätten wir wirklich gedacht, diesen Spruch nochmal hören zu dürfen? Zur Seite Sly, Judge Dredd ist so 1995, jetzt ist Endzeit.

Was Stallone damals mit beeindruckenden Sets und Humor massenkompatibel machen wollte, lässt "Dredd" endlich so düster, verdreckt, verseucht und überbevölkert rüberkommen, wie es die Comic-Vorlage immer präsentiert hat. Mega-City One, der überdimensionierte Hexenkessel, der postapokalyptische Ballungsraum aller alten und neuen Gesellschaftsplagen. Recht und Ordnung werden vertreten durch die Judges, von denen Dredd natürlich immer noch der Coolste, weil Härteste ist. Unbeirrbar zieht er sein Ding durch und es ist verblüffend, dass die Macher des Films sich an die selbe Doktrin hielten und alles richtig machten.

Dredd versucht nämlich gar nicht erst, alle oder genau die unpassenden Elemente der Vorlage einfließen zu lassen. Keine Riesen-Roboter, keine fliegenden Autos, keine strahlenverseuchten Mutanten und kein Rob Schneider als brabbelnder Sidekick. Hier ist zwar einiges futuristisch, die Zukunft ließe sich dennoch mühelos auf die heutige Zeit übertragen. Wären da nicht Elemente wie die Superknarre der Judges oder der Mega-Wohnbau Peach Trees, in den Dredd mit der jungen Rekrutin Anderson einkehrt.

Fakt ist, Sci-Fi-Schnickschnack hat in "Dredd" nichts verloren. Ebensowenig wie jeder andere Ballast. Die Story mit dem Krieg, den Hochhaus-Herrscherin Ma-Ma mit Dredd vom Zaun bricht, ist übersichtlich, vollgeladen mit Action und definitiv angemessen. Dredd will nicht mehr sein als ein beinharter, ruppiger Einblick in eine trostlose Welt, in der das Gesetz zu vertreten bedeutet, eine Menge Leute umzunieten. Kein Wenn und Aber hat hier Platz, der Humor ist spärlich und höchstens allerschwärzester Natur. Optisch hingegen kracht es. Die Inszenierung wechselt mühelos von Momenten totaler Anspannung auf den engen Etagen von Peach Trees, zum knallharten Dauerfeuer, bei denen Menschen ob der Feuerkraft schon mal platzen. Großartig sind die schwebenden Zeitlupen-Aufnahmen, die einem die Wirkung der Zukunfts-Droge Slo-Mo geradezu in die Augenhöhlen pressen.

An "Dredd" gibt es nicht wirklich etwas auszusetzen. Der Film erweist sich als würdiger Schüler der "Robocop"-Schule und spart sich jedes überflüssige Gramm Fett. Mag sein, dass die einen denken werden, hier würde nur stumpf rumgeballert. Die anderen, ob Comic-Fans oder nicht, bekommen jedenfalls ein mehr als würdiges Spektakel mit dem besten aller Judges spendiert. Echte Erwachsenen-Unterhaltung eben.

Den Originalkommentar findet ihr übrigens hier.

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