Gilles (Clovis Cornillac) und Elisa (Emmanuelle Devos) führen eine scheinbar perfekte Ehe mit Zwillingskindern und einem dritten Baby auf dem Weg. Es sind die 30er Jahre in einer wallonischen Stadt. Er arbeitet schwer nahe der Glut der Hochöfen. Sie ist die perfekte Hausfrau. Sie kocht das Essen, kümmert sich rührend um die beiden Zwillingsmädchen und versucht alles für das gemeinsame Glück zu tun. Doch langsam keimt ein Verdacht in Elisa auf, ihr Mann könnte eine Affäre mit ihrer jüngeren Schwester Victorine (Laura Smet) haben. Jedes Mal, wenn sie zu Besuch kommt, spürt sie (und der Zuschauer) ein Knistern zwischen den beiden. Als sie die Gewissheit hat, trifft sie eine ungewöhnliche Entscheidung.
Gilles’ Frau ist eine ungewöhnliche Frau, die bereit ist, alle Opfer für ihre Vorstellung der Ehe zu bringen. Ihre Handlungen werden auf den einen oder anderen Zuschauer irritierend wirken. Aber das zarte Schauspiel von Emmanuelle Devos und auch Clovis Cornillac als Gilles tragen die Handlung mit Leichtigkeit. Frédéric Fonteyne (Eine pornografische Beziehung) inszeniert Gilles’ Frau als fast wortlosen Film in wunderschönen Bildern.
Der Film basiert auf einem Roman von Madeleine Bourdouxhe, den die Belgierin 1937 schrieb.
Heute im TV: Gilles’ Frau (La femme de Gilles)
Wo: Arte
Wann: 22:20