Eternauta bei Netflix hat tragische Hintergründe: Die erschütternde Geschichte des Sci-Fi-Schöpfers Héctor Germán Oesterheld

30.04.2025 - 22:08 UhrVor 6 Stunden aktualisiert
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In der brandneuen Sci-Fi-Serie Eternauta bei Netflix wird das Überleben der Menschheit von einem tödlichen Schnee bedroht. Die Comic-Vorlage von Eternauta hat dabei eine lange und tragische Historie.

Seit dem 30. April 2025 könnt ihr die düstere Dystopie Eternauta mit Ricardo Darín auf Netflix streamen. Die Serie stammt wie ihre Vorlage aus Argentinien: Hier zählt die Graphic Novel El Eternauta bereits seit den Fünfzigern zu den absoluten Klassikern des Landes.

In der Geschichte muss sich die Menschheit gegen einen tödlichen Schneefall behaupten, mit dem eine fremde außerirdische Macht die Erde angreift. In Buenos Aires finden sich wenige Überlebende zusammen, um sich ihrem Schicksal zu stellen und gegen die Bedrohung zu kämpfen. Schon der Trailer verrät uns: Niemand schafft es allein.

Vorlage der Netflix-Serie: Die Graphic Novel Eternauta stammt aus Zeiten der politischen Unruhe

Schon in den späten Fünfzigern veröffentlichte der argentinische Journalist und Comiczeichner Héctor Germán Oesterheld die Graphic Novel El Eternauta. Zu dieser Zeit wurde Argentinien von politischen Unruhen geprägt: Bis in die Siebziger fanden immer wieder Militärputsche und abrupte Regierungswechsel statt.

Womöglich haben diese Umstände zur festen Überzeugung beigetragen, die Oesterheld in Eternauta vertritt: Nur gemeinsam ist die Menschheit stark und kann sich Ungerechtigkeit widersetzen. Oesterheld und seine Familie waren selbst im politischen Widerstand aktiv und fielen nur wenige Jahre nach der Veröffentlichung von Eternauta einem schrecklichen Schicksal zum Opfer.

Der Erfinder von Eternauta wurde politisch verfolgt und ermordet

Im Jahr 1977, knapp 20 Jahre nach Eternautas Erscheinen, wurde Oesterheld festgenommen und gewaltsam in ein Militärgefängnis verschleppt. Seine vier Töchter, die wie er selbst im linksradikalen Widerstand aktiv waren, wurden vom Militärregime ermordet. Das letzte Mal wurde er von einem Mitinsassen im Januar 1978 gesehen.

Oesterhelds Frau, die erst 2015 verstarb, sieht ein schwerwiegendes politisches Andenken in seinem Werk. Der Guardian  zitiert sie wie folgt:

El Eternauta war eine Parallele zu dem, was Argentinien passiert ist, was mir passiert ist. Meine Familie wurde zerstört, so wie unser Land zerstört wurde.

Bis heute ist Oesterhelds Schicksal Gegenstand politischer Kampagnen und Kontroversen. Noch bis kurz vor seinem Tod war er im Widerstand tätig und hat auch aus dem Untergrund weiter Arbeiten gegen die argentinische Militärdiktatur veröffentlicht. Die Junta brachte im selbst ausgerufenen Kampf gegen den Marxismus geschätzt 30.000 Menschen um.

Oesterhelds Überzeugungen finden sich in der Sci-Fi-Geschichte Eternauta: "Niemand schafft es allein"

Im Guardian  beschreibt Oesterhelds Enkelsohn Martín menschliche Bindungen und Beziehungen als "zentrale Achse" seiner Geschichten. Der Produzent ist für die Serie als kreativer Berater tätig und beschreibt die zentralen Werte der Serie in einem Netflix Feature als "Solidarität, Einfallsreichtum und Freundschaft".

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In Argentinien gehört die Graphic Novel zu den absoluten Klassikern und findet nun nach vielen Jahren der Versuche endlich eine Umsetzung: Damit lebt Oesterhelds Andenken auch in der Netflix-Adaption weiter.

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