Fast & Furious 8 - Fehde von The Rock & Vin Diesel vorbei, Leben geht weiter

18.08.2016 - 17:30 Uhr
Bilder aus traurigeren Tagen: Vin Diesel und The Rock im ClinchUniversal
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Ihr könnt aufatmen: Vin Diesel und Dwayne "The Rock" Johnson haben ihren Konflikt am Set von Fast & Furious 8 offenbar beigelegt. Internationale Vermittler müssen nicht vorstellig werden.

Es waren zehn Tage, die beinahe die Welt veränderten: Am 8. August äußerte Dwayne "The Rock" Johnson seinen Unmut über bestimmte männliche Kollegen am Set von Fast & Furious 8 bei Facebook. "Candy Asses" hätten ihm die Stimmung vermiest. Und seitdem ist nichts mehr so, wie es war. Als hätte Henrik Ibsen die Feder geführt, zersetzten Misstrauen, Verdächtigungen und Geheimnisse die Fast & Furious-Familie, nur eben mit muskelbepackten Adrenalinjunkies statt inzestuösen Großbürgern. Oder eben tobenden PS-Monstern anstelle der gustavianischen Kommoden in schlichter Fassmalerei. Als Gerüchte aufkamen, The Rock hätte mit seinem Social Media-Monolog den Familienpatriarchen Vin Diesel zur Zielscheibe erkoren, stand fest: Hinter der glänzenden Fassade der Fast & Furious-Familie liegt nichts weiter als eine verrottende Karosserie, ein Ideal von Familie, das von Ruhm, Milliarden und geräumigen Wohnwagen zerfressen wird. Alles stand auf dem Spiel in diesen letzten zehn Tagen. Alles.

Tabubruch
Und nun? Anstelle der klimaktischen Selbstzerfleischung der vielschichtigsten Filmfamilie, seit Ma Barker mit ihren Söhnen in die Everglades floh, anstelle der Dunkelheit, die die Tragödie im letzten Akt umfängt, tritt Licht. Licht so gleißend hell wie Dominic Torettos Muskelshirt. Die Annalisten des Hollywood Reporters  haben sich ins Dickicht familiärer Intrigen begeben und sind mit froher Botschaft zurückgekehrt. Die 100 Drehtage von Dom seien so gelaufen, wie bei anderen Fast & Furious-Filmen auch. Diesel habe den Arbeitsbeginn für seine Kollegen mehrfach verzögert. Er sei erst spät seinem zweifellos mit Mahagoni und Motorenöl ausgekleideten Trailer entstiegen. Neu wäre das aber nicht. Ein anonymes Familienmitglied:

Alles lief reibungslos und so hat Vin [Diesel] die Sache bei den letzten paar Filmen immer geführt.

Nur habe der seit Fast & Furious Five adoptierte The Rock diesmal seine Kritik zu Diesels Verhalten öffentlich gemacht. Er hat - um diese Grenzüberschreitung hier noch einmal zu betonen - den Zwist aus dem sorgsam polierten Stahlkokon der Familie heraus getragen, zu uns, den Unwürdigen, den Aussätzigen, den Facebook-Abonnenten. Am nächsten Tag sei es zum Treffen der Giganten gekommen, Diesel habe Johnson laut THR zur Rede gestellt, auch weil Johnsons Serie Ballers sich über Diesel lustig gemacht habe.

Kühler in der Not
Nun lag es an Universals couragiertem Produktions-Vize Mark Sourian, am Set zu vermitteln. Er musste die überhitzten Gemüter abkühlen, das Getriebe schmieren. Und es gelang.

Was passiert ist, ist vorbei und niemand erwartet, dass [der Konflikt] Nachwirkungen hat. Wenn es um die Werbetour für den Film geht, wird das keine Auswirkungen haben.

Was bleibt, ist eine ruinierte Illusion. "Alle waren schockiert, als The Rock das gepostet hat", meint ein Agent aus dem Umkreis des Clans, "das wurde als unzumutbar betrachtet." Am 13.04.2017 wird die Familie uns in Fast & Furious 8 wieder beehren und vielleicht hält sie Disziplin. Vielleicht überträgt sich Vin Diesels Zen-Ruhe auf das Arbeitstier The Rock oder beide besuchen die Junket-Buffets einfach zu unterschiedlichen Tageszeiten.

Doch werden wir, die sich seit Jahren in diese Kraftfahrharmonie hineinträumen wie illegitime Kinder, die die Einladung an den Familientisch herbeisehnen - werden wir die blaue Pille schlucken?

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