Trotz einer immer noch sehr großen deutschen Zuschauerschaft kann unmöglich jeder alles sehen, und so passiert es, dass so manche Serie notgedrungen auf der Strecke bleibt. Auf DWDL wurde eine Liste mit ganzen 80 Flops der letzten TV-Saison veröffentlicht, wir haben euch einige der überraschenderen Kandidaten zusammengetragen.
Aus den eigenen Reihen
In Sachen deutscher Eigenproduktionen war das Ergebnis überwiegend ernüchternd. Während Steven Gätjen und Mirja Boes gleich jeweils mit zwei neuen Sendungen auf die Nase gefallen sind, konnte auch Fernsehurgestein Thomas Gottschalk mit seinem Comeback in der RTL-Sendung Mensch Gottschalk - Das bewegt Deutschland nicht so richtig an die Fernsehgeräte locken. Auch das hochgelobte und vielfach ausgezeichnete Historiendrama Deutschland 83 hatte bei der deutschen Erstausstrahlung, die übrigens lange nach der Premiere im Ausland erfolgte, sehr enttäuschende Einschaltquoten. Dabei fiel besonders auf, wie die Zuschauerzahl bei RTL nach dem Auftakt der internationalen Koproduktion immer weiter einbrach.
Importware mit Transportschäden
Wenn es schon nicht mit dem Programm aus eigenen Landen funktioniert, kann man sich immer noch beim Ausland bedienen. Doch abgesehen von Dauerbrennern wie Game of Thrones oder The Walking Dead scheint dieses Prinzip auch nicht mehr so verlässlich zu sein. Hawaii Five-0 ist eine von Dutzenden Krimiserien auf Sat.1, die unter dem überfüllten Angebot leiden und so meilenweit von Genre-Giganten wie CSI: Den Tätern auf der Spur entfernt landen, Person of Interest tut es auf RTL Crime dem US-Sendeplatz mit einbrechenden Zuschauerzahlen gleich und die britischen Serien Downton Abbey und Broadchurch gluckern auf dem ZDF ungesehen vor sich hin. Für ProSiebens ergiebiges Comedy-Programm lief die Saison immer noch sehr gut, aber an manchen Stellen lassen sich schon Ermüdungserscheinungen erkennen. 2 Broke Girls verliert von Staffel zu Staffel immer mehr Zuschauer, während Odd Couple schon zu Beginn enttäuschende Zahlen schrieb.
Superhelden - Superflops
Hier rächt sich der Zeitabstand zu amerikanischen Sendern besonders, denn die allgemeine Popularität von Supergirl, Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D., Gotham und insbesondere The Flash spiegelt sich bei deutschen Zuschauerzahlen so wieder, dass die meisten Leute aus der angesprochenen Zielgruppe Folgen schon längst gesehen, ein zweites Mal gesehen, analysiert und ausgiebig diskutiert haben, bevor sie es auf RTL 2 oder ProSieben schaffen.
Faktoren wie Alternativen zum Fernsehen, die fehlende Bereitschaft, länger zu warten und die gerade laufende Fussball-EM dürften in der nächsten Saison noch einigen Serien ziemlich zur Last fallen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das deutsche Fernsehbild in nächster Zeit entwickelt und wie die Betreiber auf die Konkurrenz im Streaming-Umfeld reagieren. Bisher zeigten sie sich ja eher stur und kaum zu Innovation bereit.
Sind diese Ergebnisse für euch überraschend oder habt ihr mehr oder weniger damit gerechnet? Wie viele der Serien guckt ihr noch im deutschen Fernsehen?