Garfield - Der sarkastische Vielfraß

16.05.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Ein Hoch auf das Nichtstun. Aber wer füttert mich jetzt?
Paws, Inc / Fox / moviepilot
Ein Hoch auf das Nichtstun. Aber wer füttert mich jetzt?
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Was für ein Leben: Den ganzen Tag lang nur faulenzen, die Decke über den Kopf ziehen und möglichst viel Essen in sich hineinstopfen. Mein Serienheld ist eindeutig der Lasagne-liebende Kater Garfield, mit dem ich nur zu gerne tauschen würde.

Bei uns schlägt heute der Nostalgie-Alarm zu. Wer von euch hat als Kind schließlich nicht vor dem Fernseher gesessen und sich beim Ansehen von Garfield und seine Freunde gleich einen eigenen Kater wie Garfield gewünscht? Das Besondere an dieser beliebten Cartoon-Figur ist aber nicht nur, dass sie uns als Kinder begeistern konnte. Auch heute noch höre ich mir die herrlich sarkastischen Kommentare des pelzigen Selbstdarstellers immer wieder gerne an. Gesprochen von Andreas Mannkopff gewinnt Garfield zusätzlich an Persönlichkeit und Wiedererkennungswert und steht heute zurecht als mein Serienheld im Mittelpunkt.

Wer ist Garfield?
Eigentlich ist Garfield schon ganz schön in die Jahre gekommen. Bereits 1978 erblickte der orangefarbene, getigerte Kater in den USA das Licht der Welt. Die Comic-Strips von Jim Davis wurden mit der Zeit so erfolgreich, dass es bald sogar zahlreiche Merchandise-Artikel zu unserem pelzigen Freund gab. Als logische Konsequenz folgte schließlich die Zeichentrickserie Garfield und seine Freunde, die zwischen 1988 und 1994 produziert und zuerst bei CBS ausgestrahlt wurde. In jeder Episode gab es zwei Garfield-Geschichten und jeweils eine Folge Orson’s Farm, in der seine tierischen Kollegen (wie zum Beispiel der Hahn Roy, das Schwein Orson oder Wade, die Ente) im Vordergrund standen.

Bevor Garfield in den 1980er Jahren zum Serienheld wurde, hatte er also bereits eine steile Karriere als Comic-Held hingelegt. Der etwas dickliche, dafür aber umso cleverere Kater mit den überdimensionalen Füßen hatte wohl auch deshalb so viel Erfolg, weil wir uns so schnell in ihm wiederfinden: Garfield hasst es zu arbeiten und würde am liebsten den ganzen Tag schlafen (Stichwort: Jetzt kommt das Nach-dem-Kaffee-vormittags-Nickerchen). Außerdem wünscht er sich, rund um die Uhr mit Lasagne oder anderen Köstlichkeiten verwöhnt zu werden. Wenn da nur nicht sein trotteliges Herrchen Jon Arbuckle wäre, der nämlich absolut nicht kochen kann. Das ist für einen Feinschmecker wie Garfield überhaupt nichts, denn bloßes Katzenfutter kommt für ein Kaliber wie ihn selbstverstänlich gar nicht erst in Frage.

Warum Garfield mein Serienheld ist
Die getigerte Fellkugel ist einfach herrlich schadenfroh und manchmal fast schon richtig unausstehlich. Es macht Garfield Spaß, andere zu ärgern und vor allem sein Herrchen Jon und das geistig etwas beschränkte Hündchen Odie bekommen meist ihr Fett weg. Da regt sich dann der kleine Teufel in Garfield und insgeheim finden wir ihn gerade dann unheimlich sympathisch. Schließlich können wir selbst nur selten unsere dunkle Seite rauslassen. Vor allem der Postbote hat immer Streiche von Garfield zu erwarten, mit denen er gleichzeitig auch Jon zur Weißglut treibt. Und wenn Garfield sich dann doch mal selbst in die Nesseln setzt, können wir immer noch seelenruhig dasitzen und uns diesmal über ihn lustig machen.

Garfield ist also eigentlich der klassische Anti-Held, neben dem die zwar sehenswerten, aber letztlich etwas farblosen Farmbewohner aus Garfield und seine Freunde etwas alt aussehen. Dass er ein ganz toller Hecht ist weiß er aber bereits selbst: Seine Selbstverliebtheit ist nämlich so grenzenlos, dass sich Garfield für ein unvergleichlich intelligentes Wesen hält. Als er Odie in einer Folge vom Sessel katapultiert, sagt er zum Beispiel gewohnt trocken: „Ich bin kein Angeber, aber es war ein brillanter Geist nötig, um sich diesen Gag auszudenken.“ Für solche Sätze müsst ihr Garfield einfach lieben. Und da er nicht wirklich redet, sondern wir immer nur seine meist zynischen Gedanken wahrnehmen, wirkt er erst Recht wie ein filosofischer Mensch im Katerpelz. Wer sonst würde sich mit Problemen wie Übergewicht oder furchtbarer Langeweile auseinandersetzen?

Den richtigen Charme versprüht Garfield allerdings nur stilecht in 2D – über die peinlichen Animationsfilme Garfield – Der Film und Garfield 2 – Faulheit verpflichtet! hüllen wir an dieser Stelle also lieber mal den Mantel des Schweigens…

War Garfield auch euer Held oder mochtet ihr etwa einen seiner Freunde lieber?

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