Geheimtipp Jane the Virgin - Clever, rasant und satirisch

19.11.2015 - 08:50 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Jane the VirginThe CW
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Jane Villanueva hat sich entschieden, keinen Sex vor der Ehe zu haben. Als sie beim Frauenarzt versehentlich künstlich befruchtet wird, gerät ihre Welt ins Schwanken. Mein Herz für Serie geht heute an die originelle Telenovela-Satire Jane the Virgin.

Klassische Telenovelas sind dafür bekannt, übertrieben schnulzig zu sein und hoch dramatische, oftmals absurde Geschichten zu erzählen. Aber zum Glück ist die CW-Serie Jane the Virgin trotz Absurditäten, Herzschmerz und Familienturbulenzen alles andere als klassisch. Im Gegenteil, der charmante Cast, die geistreiche Erzählweise und eine gute Portion Selbstironie macht die Dramedy für mich zu einer der erfrischendsten Serien im TV. In den USA läuft bereits die zweite Staffel des Kritikerlieblings von Jennie Snyder, in Deutschland ist die auf Sixx ausgestrahlte Serie dagegen noch weitestgehend unbekannt. Ein Grund mehr, um Golden Globe-Gewinnerin Gina Rodriguez & Jane the Virgin mein Herz für Serie zu schenken.

Worum geht es?

Jane Gloriana Villanueva ist herzlich und aufgeschlossen aber keinesfalls naiv. Die ambitionierte Latina, angehende Lehrerin und Autorin ist davon überzeugt, ihr Leben vollkommen unter Kontrolle zu haben. Vor allem ihrer religiösen Großmutter (Ivonne Coll) zuliebe hat sich Jane dazu entschlossen, keinen Sex vor der Ehe zu haben. Doch durch eine ungünstige Verwechslung beim Frauenarzt wird ihr durchgeplantes Leben auf den Kopf gestellt. Jane wird versehentlich von ihrer Frauenärztin (Yara Martinez) künstlich befruchtet und wird schwanger, ohne jemals mit einem Mann geschlafen zu haben.

Natürlich ist sie nicht die einzige, die von dieser unvorhergesehen Schwangerschaft aus dem Konzept gebracht wird, denn was wäre eine Telenovela oder eben eine Telenovela-Satire ohne die obligatorische Dreiecksbeziehung? In Jane the Virgin muss die Protagonistin sich zwischen Michael (Brett Dier), ihrem geduldigen festen Freund und angehenden Detective und dem gut betuchten biologischen Vater ihres Kindes, Hotelbesitzer Rafael (Justin Baldoni), entscheiden.

Aber da hört das Drama noch lange nicht auf. Es gibt Intrigen, Affären, verrückte Ex-Freundinnen und brutale Mörder ... Jane the Virgin basiert lose auf der venezolanischen Telenovela Juana la virgen, doch im Gegensatz zu ihrem Vorbild, nimmt sich die US-amerikanische Version nie zu ernst und findet auf originelle und satirische Art und Weise die perfekte Balance zwischen gefühlvollem Drama und selbstironischer Comedy. Für die Figuren der Serie ist das Drama zwar äußerst real und wir als Zuschauer sollen durchaus mit ihnen mitfiebern, jeder Schicksalsschlag wird jedoch von einem herzlichen Augenzwinkern begleitet.

Was macht Jane the Virgin so besonders?

Das für mich Genialste an Jane the Virgin ist definitiv der Erzähler. Gesprochen von Anthony Mendez im englischen Original, präsentiert er die Geschichte der TV-Serie in einem lässigen und sarkastischen Ton. Er greift aktiv in die Chronologie der Geschichte ein, rekapituliert sie und ergänzt Gesehenes durch lustige Bildunterschriften, Hashtags und Zeichnungen. Die Kommentare der anonymen Stimme sind jedoch keineswegs wertfrei sondern fiebern genauso mit dem Geschehen mit, wie die Zuschauer zu Hause. Die Figur des Erzählers ist maßgeblich für den cleveren Humor der selbstreferenziellen Serie verantwortlich.

Die schriftlichen Hinweise auf dem Bildschirm verraten oft wichtige Details über die Handlung und machen Jane the Virgin für aufmerksame Fans umso lustiger. Generell legt die TV-Comedy viel wert auf Details, was sich in gut versteckten Vorausdeutungen, Anspielungen und Referenzen zu anderen Serien äußert. Auch die Tatsache, dass Janes Großmutter nur spanisch spricht und der Zuschauer so gezwungen wird, ab und zu Untertitel zu lesen, macht die US-amerikanische Serie für mich sehr sympatisch.

Der gesamte Cast von Jane the Virgin liefert beachtliche Leistungen ab. Die Schauspieler treffen den richtigen Nerv zwischen Romantik, Drama und Situationskomik. Insbesondere Jaime Camil, der Janes Vater und Telenovela-Star Rogelio De La Vega verkörpert, sorgt immer wieder für herzliche Lacher. Das Herzstück der Sendung ist allerdings Hauptdarstellerin Gina Rodriguez, die für ihre liebenswerte wie urkomische Darstellung der überforderten Jungfrau bereits einen Golden Globe als beste Schauspielerin in einer TV-Serie in der Kategorie Komödie oder Musical mit nach Hause nehmen konnte.

Warum solltet auch ihr Jane the Virgin eine Chance geben?

Jane the Virgin ist sicherlich nicht perfekt. Doch die kleine Serie mit dem charmanten und begeisterten Cast ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet und entwickelt von der ersten Sekunde an ihren eigenen Stil. Jane the Virgin ist eine selbstbewusste Serie, die weiß, wo es hingehen soll. Wenn ihr euch auf die Absurdität der Geschichte und die ungewöhnliche Prämisse einer satirischen Telenovela einlassen könnt, dann freut ihr euch über lebenslustige, raffinierte und packende Unterhaltung. Und als wären das nicht schon genug Gründe, um Jane the Virgin eine Chance zu geben, hier ein Ausschnitt aus der fünften Folge der laufenden zweiten Staffel, in der Sängerin Britney Spears beweist, dass auch sie über sich selber lachen kann:


Habt ihr schon mal eine Folge Jane the Virgin gesehen?

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