George Lucas und seine Silicon Valley Mafia

26.07.2014 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
George Lucas und die Silicon Valley Verschwörung
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George Lucas und die Silicon Valley Verschwörung
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Freimaurer? George Lucas zeigt, wie echte Verschwörungen und Geheimbunde fern der Legalität und Rechtschaffenheit ablaufen. Zusammen mit Steve Jobs legte er den Grundstein für einen milliardenschweren Club der Superhalsabschneider, dem auch Google, Pixar, Disney oder DreamWorks angehörten.

Wer davon träumt, irgendwann bei Disney, Pixar, Google, Apple, oder ILM zu arbeiten, sollte jetzt die Ohren, resp. die Augen spitzen. Anfang des Jahres endeten die vorerst letzte Sammelklage gegen Apple, Adobe, Google, Intel, Intuit, Pixar und Lucasfilm, die seit 2005 illegale Gehaltsabsprachen unterhielten und wettbewerbswidrige Regeln aufstellten, um die Gehälter ihrer Angestellten niedrig zu halten, um sich gegenseitig nicht die Fachkräfte abzuwerben und Bieterkämpfe zu verhindern. Es stellte sich aber während des Prozesses heraus, dass der Kreis dieses “Gentleman’s Agreement” weitaus größer ist als anfangs angenommen wurde. Und der Ursprung bei einem alten Bekannten liegt: Ein Aufreger der Woche über George Lucas, der Ausnahmsweise nichts mit Star Wars zu tun hat.

Steve Jobs in seinem Element
Begonnen haben diese Machenschaften vor einigen Jahren. 2005, als der Silicon Valley Boom einen neuen Höhepunkt erreichte und die IT-Unternehmen um die besten Fachkräfte buhlten, war es Steve Jobs, der mit Google Chef Eric Schmidt einen geheimen und höchst illegalen Pakt einging. Sie kamen überein, in Zukunft keine Mitarbeiter des anderen mehr zu rekrutieren, sich gegenseitig über die internen Gehaltsentwicklungen auf dem Laufenden zu halten, nur einmalige Angebote zu unterbreiten und damit Bieterkämpfe zu unterbinden sowie gemeinsam gegen Konkurrenten vorzugehen, die es auf die eigenen Angestellten abgesehen haben. Seinen Einfluss geltend machend, sorgte Jobs dafür, dass auch Pixar Teil dieser Abmachung wurde. Später überzeugte er auch Adobe zum Eintritt in den verschwörerischen Geheimbund der IT-Konzerne. Der Adobe Chef gab später zu Protokoll, dass er aus Furcht vor Jobs zugestimmt hätte. Jobs schreckte nicht davor zurück einem den Krieg zu erklären und Recruiting von Mitarbeitern der Konkurrenz als Waffe einzusetzen. Also bekam Jobs was er wollte. Alle Beteiligten wurden angewiesen, Stillschweigen über diese Absprachen zu bewahren, nur auf verbalen Weg Informationen auszutauschen und auf Schriftverkehr völlig zu verzichten “um später nicht zur Rechenschaft gezogen werden zu können”, so der damalige Google Chef Eric Schmidt.

Von Meistern und Mäusen
Genau genommen begann das Ganze bereits 20 Jahre früher. Der Pakt nahm zum ersten mal Gestalt an, als George Lucas 1986 die Abteilung für Computergrafiken von ILM an Steve Jobs verkaufte. Die Geburtsstunde von Pixar. Gemäß Gerichtsunterlagen, erkannte Lucas damals bereits, dass sich der Konkurrenzkampf zwischen IT-Unternehmen sich nicht auf die Angestellten auswirken sollte. “Sie stünden in keinem normalen Industriewettbewerb. Sie könnten nicht in einen Bieterwettstreit um die besten Fachkräfte gehen, weil ihnen nicht die nötigen Margen zur Verfügung stünden”. (via) Also formulierte er ein simples Manifest – ähnlich dem oben erwähnten – und seine Busenfreunde Steve Jobs und Ed Catmull (Präsident von Pixar) hielten sich fortan dran. Bis Apple kurz nach der Jahrtausendwende sich wieder zur IT-Größe aufschwang – und ein gelehriger Padawan namens Jobs sich an die Weisheiten seines alten Meisters erinnerte und diese in einer völlig neuen Dimension anwendete.

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