Große Oscar-Chancen für Carey Mulligan

06.09.2010 - 09:59 Uhr
Never Let Me Go
Fox Searchlight Pictures
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Never Let Me Go startet bei uns zwar erst am 24.02.2011 in den Kinos, aber in den USA feierte die Literaturverfilmung mit Keira Knightley, Carey Mulligan und Andrew Garfield bereits dieses Wochenende auf dem Festival in Telluride ihre Premiere. Hier könnt Ihr lesen, wie die Kritiker urteilen.

Regisseur Mark Romanek wagte sich nach dem Thriller One Hour Photo an die Verfilmung des überaus erfolgreichen Bestseller-Romans Alles, was wir geben mussten von Kazuo Ishiguro und verpflichtete mit Carey Mulligan, Keira Knightley und Andrew Garfield eine ganze Reihe talentierter Jungschauspieler. Dementsprechend ambitioniert wurde der Film von den Kritikern im Vorfeld auch eingestuft und als Mitfavorit im Rennen um den Oscar betitelt. Diese Vorschusslorbeeren bestätigte auch der im Juni erschienene Trailer, der uns ein reifes und emotionales Drama versprach.

Am vergangenen Wochenende feierte Alles, was wir geben mussten seine US-Premiere auf dem Filmfestival in Telluride. Wir möchten Euch im folgenden einen Überblick über die ersten Reaktionen der US-Presse zur hochgehandelten Romanadaption geben, die den Film im Großen und Ganzen lobt, aber auch Kritikpunkte anspricht. Einigkeit herrscht vor allem darüber, dass der Zuschauer im Vorfeld so wenig wie möglich über die Geschichte erfahren sollte, da sich die Handlung erst im Laufe des Film entfaltet.

Peter Sciretta von Slashfilm merkt an, dass das Drama zwar auf Sci-Fi-Elemente zurückgreift, sich aber in erster Linie auf die Hauptfiguren Kathy (Carey Mulligan), Tommy (Andrew Garfield) und Ruth (Keira Knightley) konzentriert, die in einer Art Internat aufwachsen, mit dem irgend etwas nicht zu stimmen scheint. Er räumt vor allem Carey Mulligan Oscar-Chancen ein: “Der Film ist emotional kraftvoll, eine mitreißende Meditation über Liebe, Tod, Menschlichkeit und Akzeptanz. Die Darsteller sind alle fantastisch, aber Carey Mulligan überragt sie alle.”

Auch Alex Billington von Firstshowing ist voll des Lobes: “Es ist ein schöner Film voller fantastischer Performances, unglaublich bewegend und emotional. Er ist nicht ohne Fehl und Tadel, aber es ist ein wundervoller Film.” Insbesondere die “schöne” Kamera- und Regiearbeit, der “hypnotisierende Score” und die “phänomenale” Carey Mulligan würden den Film auszeichnen. Der einzige Kritikpunkt: “Es fühlte sich etwas schnell abgehandelt an, wir als Zuschauer bekamen nicht genug Zeit mit allen drei Figuren in ihren verschiedenen Altersstufen.”

Dagegen kritisiert Gregory Ellwood von Hitfix die Umsetzung der “großartigen Idee” aus dem Roman von Kazuo Ishiguro. Was ihn am meisten enttäuscht ist die traurige und mürrische Stimmung des Films, die das Publikum daran hindert, eine wirkliche Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Die Darsteller würden zwar überzeugen, aber Oscar-Chancen räumt er keinem von ihnen ein.

Eric Bialas von Awardsdaily bringt ähnliche Kritikpunkte an: “Unglücklicherweise distanziert sich der Film zu weit, um ihn in den wichtigsten emotionalen Szenen wirklich mitreißen zu können. […] ich habe das Buch zwar nicht gelesen, aber es werden einige schwer verdauliche Themen behandelt, die meiner Meinung nach besser auf Papier als auf der Leinwand funktionieren.” Dennoch kommt auch er nicht umhin, die Darsteller, die Kameraarbeit und den Score lobend zu erwähnen.

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