"Habe keinen Cent bekommen": Der erfolgreichste Amazon Prime-Film wurde von 80 Millionen Menschen gestreamt, aber der Regisseur ist sauer

05.08.2024 - 11:15 Uhr
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Mit dem testosterongeladenen Road House-Remake hat Amazon Prime einen der größten Streaming-Filme des Jahres gelandet. Regisseur Doug Liman freut sich allerdings nur bedingt über den Erfolg.

Nicht nur Netflix hat dieses Jahr große Streaming-Blockbuster am Start. Auch Amazon Prime wartet mit spannenden Produktionen auf, die per Klick ein Millionenpublikum erreichen. Genau dieser Umstand sorgt nun für Ärger: Regisseur Doug Liman sieht sich in Anbetracht des Erfolgs seines neuen Films von Amazon betrogen.

Im März startete Road House bei Amazon Prime und avancierte innerhalb kürzester Zeit zum erfolgreichsten Original-Film des Streamers. 50 Millionen Aufrufe generierte die Neuverfilmung des Action-Klassikers aus den 80ern in den ersten zwei Wochen und kletterte danach bis zur 80-Millionen-Marke, wie Deadline  im Mai berichtete.

Amazon-Veröffentlichung von Road House sorgt für Ärger: Doug Liman und Stars haben keinen Bonus bekommen

Amazon gab sofort einer Fortsetzung grünes Licht. Liman hingegen hatte von dem Erfolg wenig, wie er in einem kürzlich erschienenen Interview mit IndieWire  verrät. Schon vor dem Start des Films zeigte er sich verärgert, dass Amazon den Film nicht ins Kino bringt. Jetzt scheint er der ganzen Sache noch missmutiger gegenüberzustehen.

Liman sagt:

Mein Problem mit Road House ist, dass wir den Film für MGM gemacht haben, damit er in die Kinos kommt. Alle wurden bezahlt, als würde er ins Kino kommen. Amazon hat die Strategie geändert und niemand wurde kompensiert. [...] 50 Millionen Menschen haben Road House gesehen. Ich habe keinen Cent bekommen, Jake Gyllenhaal hat keinen Cent bekommen, [Produzent] Joel Silver hat keinen Cent bekommen. Das ist falsch.

Hier könnt ihr den Trailer zu Road House schauen:

Road House - Trailer (Deutsch) HD
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Ob ein Film ins Kino oder ins Streaming kommt, kann sich maßgeblich auf die Gage der Beteiligten auswirken. Bei einer Leinwandauswertung wird oft eine Gewinnbeteiligung festgelegt, sollte eine gewisse Marke an den Kinokassen überschritten werden. Beim Streaming funktioniert das nicht, da es kein klassisches Einspielergebnis gibt.

Deswegen fallen Streaming-Gehälter in den meisten Fällen von vornherein größer aus, um potenzielle Gewinnbeteiligungen zu kompensieren und die Projekte für Stars attraktiv zu machen. Das war bei Road House offenbar nicht der Fall. Ausgehend von Limans Aussage wurden Cast und Crew wie bei einer traditionellen Kinoauswertung vergütet. Und für die starke Performance bei Amazon gab es keinen Bonus.

Jake Gyllenhaal widerspricht Doug Liman: Amazon hat von Anfang an seine Streaming-Absichten durchblicken lassen

Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal sieht die Sache anders. Gegenüber Total Film  gab er im Februar folgende Worte zu Protokoll:

Ich bewundere Dougs Hartnäckigkeit und ich glaube, er setzt sich für Filmschaffende und das Kino ein. Aber, ich meine, Amazon hat immer gesagt, dass es sich um Streaming handelt. Ich möchte einfach, dass so viele Menschen wie möglich den Film sehen können. Und ich glaube, wir leben in einer Welt, in der sich die Art und Weise, wie wir Filme sehen und anschauen und wie sie gemacht werden, verändert.

Road House feierte am 21. März 2024 seine Streaming-Premiere. Die Arbeit an Teil 2 hat bereits begonnen. Gyllenhaal kehrt als Türsteher Elwood Dalton zurück. Ob Liman erneut die Regie übernimmt, darf an diesem Punkt bezweifelt werden.

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