HALlo Urknall!

24.11.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
"I'm sorry, Dave. I'm afraid I can't do that."
moviepilot/Warner/MGM
"I'm sorry, Dave. I'm afraid I can't do that."
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Einer der größten Fehlgriffe in der Geschichte des Oscars ist unbestritten den Goldjungen für den besten Film Carol Reed und dem altmodischen Musical “Oliver!” überreicht zu haben und nicht Stanley Kubrick und seinem einflussreichen Meisterwerk.

In unserer Rubrik Kommentar der Woche möchten wir eure geistig-textuellen Ergüsse, also eure Kommentare, feiern. Die Voraussetzungen dafür können beinahe alle Kommentare (egal ob für Filme, Serien, Personen, News) erfüllen, ob nun schön, persönlich, kurz, lustig, bizarr, alt, nachdenklich, lang, originell, treffend, gehaltvoll, neu, dadaistisch, alarmrot oder ihr habt uns einfach nur ausreichend mit Monolithen bestochen. Ihr könnt mich per Nachricht gerne gelegentlich auf einen Kommentar, der euch besonders gut gefallen hat bzw. euren absoluten Lieblingskommentar auf moviepilot, hinweisen. Wir können euch keine Versprechungen machen, dass wir den Vorschlag auch auswählen, aber inspirieren lassen wir uns gerne. Also ran an die Tasten und vorschlagen, denn wenn weiterhin kaum Kommentare vorgeschlagen werden (außer die eigenen), werden wir die Rubrik leider einstellen müssen.

Der Kommentar der Woche
Also sprach Zarathustra: Jack_Torrance’ Kommentar zu 2001: Odyssee im Weltraum, das Universum und den ganzen Rest, soll einen Platz in dieser illustren Reihe haben!" Und da dachten wir uns: Machen wir doch glatt!

Ich und 2001 – Ein Urknall (Eventuell Spoilergefahr)
Es war Sylvester. Jahreswechsel 2008/2009. Ich war 14. Eine Gestalt mit Justin-Bieber-Frisur, die eindimensionale Streifen wie “The One” zu ihren Lieblingen zählte. Bis zu diesem Tag. Denn da bekam ich einen Film überreicht, bei dem aus mir lediglich ein gegrinstes “Oh, Danke !” herauskam.
Am Tag darauf legte ich die DVD in den DVD-Player, um 2001 als kommerzieller Popcorn-Kinozuschauer genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch dann kam
-——————-2001: A Space Odyssey——————
Ein Film der in einem Jahr spielt, in der die amerikanische Bevölkerung einen neuen Erzfeind gefunden hatte und in der meine Welt als Erstklässler noch ganz in Ordnung war. Aber darauf kommt’s nicht an. Ich drifte ab.
Zu Beginn kam nämlich dieses schwarze Loch, dieses schwarze Loch, das dich aufsaugt in den Kosmos der Filmkunst.
Dann der Eröffnungstitel. Für mich stellte er eine Geburt dar, die Geburt eines Meisterwerks (“Oh Gott”, hör ich manche tönen). Besser kann man einen Film gar nicht eröffnen.
Aber es war nur der Startschuss zu einer filmischen Odyssee, die ihresgleichen sucht: Der Geburt der Menschheit wird angekündigt. Gezeigt werden Menschenaffen, die menschliche Züge bekommen. Sei es durch Tötung, sei es durch Arbeit, egal. Denn der Knochenwurf mit dem raffiniertesten Schnitt der Filmgeschichte sagt mehr aus als 1000 Worte.
Zwischen der Ära Menschenaffen und der Ära Hal fand ein Kampf statt: Ein Kampf zwischen mir, dem Popcorn-Gucker und mir dem, Arthouse-Betrachter mit dem heutigen Pseudonym Jack Torrance. Der eine zitierte Homer Simpson und sagte: “Laaaaaaangweeeiiiilig !”, der andere sagte: “Halt’s Maul, da kommt noch was !”. Was kam war:
-———————-HAL 9000———————-
Hal, ein scheibar perfekter Computer, keine Fehler, keine Dummheiten. Die einzige Dummheit soll bei Menschen wie David Bowmann vorliegen. Doch dann der Fehler, die falsche Feststellung. Was tun ? Ausmachen ? Aber ja doch.
Aber da gibt es einen Haken. Hal kann Lippen lesen. Er will nicht sterben. In einer technisierten Welt gibt es keine Freiheit mehr; Hal is watching You.
Was dann kam, war eines der erschreckendsten Tode der Filmgeschichte. Schwerfälliger Atem, Hal, schwerfälliger Atem, Hal, man hört nichts mehr, ein um sein Leben kämpfender Astronaut fliegt durch die Gegend, doch das war’s. Hal was watching you. Nach einem langen Kampf mit der gefühllosen Technik erringt David Bowman den scheinbaren Sieg.
Aber dann kam
-—————Die wahre Odyssee———————
Eine Odyssee, die in mich eindrang
Eine Odyssee, die unbeschreiblich schön war
Eine Odyssee, die mich Stationen des Lebens kennenlernen ließ
Eine Odyssee, die mich den Tod fühlen ließ
Eine Odyssee, die mit einer Wiedergeburt endete
Eine Wiedergeburt, die meine Weltsicht veränderte.
Mr. Kubrick, was haben sie mit mir gemacht ?

Den Kommentar findet ihr übrigens hier

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