HBO ist bekannt dafür, auch vor brisanten Themen nicht zurückzuschrecken. Dies gilt für den fiktionalen Bereich genauso wie für die zahlreichen Dokus des amerikanischen Senders. Dass der Unterhaltungsgigant sich mit der kritischen Scientology-Doku Going Clear mit einem äußerst mächtigen Gegner anlegt, scheint dem Sender bewusst zu sein, weshalb er kurzerhand 160 Anwälte angestellt hat, um sich gegen eine mögliche Klagewelle zu verteidigen.
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Die bald erscheinende Dokumentation Going Clear basiert auf dem gleichnamigen Buch des bekannten Journalisten Lawrence Wright, in welchem er sich kritisch mit der umstrittenen Glaubensgemeinschaft auseinandersetzt. Dafür hat der Pulitzer-Preisträger über 200 aktuelle und ehemalige Scientology-Mitglieder befragt. Auch Hollywood bleibt darin nicht verschont, wirft Wright doch einen Blick auf die Funktionen der prominenten Schauspieler Tom Cruise und John Travolta innerhalb der Organisation. Nachdem bereits der Verkaufsstart des Aufklärungsbuches in den Vereinigten Staaten für viel Aufregung sorgte und in Großbritannien eine Veröffentlichung durch die kircheneigene Armee von Anwälten sogar verhindert wurde, sorgt HBO anscheinend sicherheitshalber vor. Gleich 160 Anwälte sollen im Falle eines - sehr wahrscheinlichen - Rechtsstreits für das amerikanische Pay-TV-Network kämpfen. Bereits in der Vergangenheit musste sich HBO häufig gegen starke Gegner wehren und war dabei durchaus erfolgreich. Im Falle der oscargekrönten Doku Taxi zur Hölle beispielsweise schaltete sich 2008 sogar der amerikanische Militär-Apparat ein.
Going Clear wird von dem vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilmer Alex Gibney (Taxi zur Hölle, We Steal Secrets - Die Wikileaks Geschichte) inszeniert und soll im Januar 2015 auf dem Sundance Festival zum ersten Mal einem größeren Publikum gezeigt werden, vorausgesetzt die Premiere wird von der Justiz nicht vorher verhindert. (via flavorwire )
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