Headhunters - Vom Jäger zum Gejagten

17.01.2015 - 08:50 Uhr
Hennie und Lund in HeadhuntersNFP Marketing & Distribution
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Im heutigen TV-Tipp muss Headhunter und Kunstdieb Roger Brown kennen lernen, welche Risiken sein kriminelles Doppelleben mit sich bringt. Die Buchverfilmung von Jo Nesbø schafft es, auch wenig paranoiden Menschen unter die Haut zu fahren.

Großes Haus, dicke Karre und eine bildhübsche Frau. Roger Brown (Aksel Hennie) versteht etwas davon, seine mangelnde Körpergröße zu kompensieren. Doch dass sein Luxusleben nicht ausschließlich durch die Vermittlung von Manager-Posten finanzierbar ist, wird in der Verfilmung von Jo Nesbøs Thriller-Roman schnell klar. Nebenbei stockt Brown sein Sparbuch mit lukrativen Kunstdiebstählen auf, bei denen ihm sein Kumpel Ove (Eivind Sander) zur Seite steht. Als jedoch Manager-Anwärter Clas Greve (Nikolaj Coster-Waldau) auftaucht, nimmt das Spiel seinen lauf. Warum ist das angeblich echte Rubens-Gemälde im Greves Wohnung so verführerisch schlecht beschützt? Welche Beziehung hat Rogers Frau Diana (Synnøve Macody Lund) zu dem Militär-erprobten Manager-Anwärter? Bald wird klar, dass der doppeldeutige Filmtitel Headhunters nicht ohne Grund im plural geschrieben ist.

Regisseur Morten Tyldum macht aus Nesbøs gefeiertem Thriller eine packende Hetzjagd voll paranoider Wendungen. Diese können auf den ein oder anderen zwar übertrieben wirken, doch kneift der Zuschauer dem Realismus gegenüber ein Auge zu, öffnet sich das andere vor Spannung umso weiter. Die kalte norwegische Dramaturgie lässt so manchen Hollywood-Streifen erblassen und raubt nicht nur Roger Brown, sondern auch dem Zuschauer von Beginn an jedes Gefühl der Sicherheit. Bei der Vorlage ist es auch kaum anders möglich. Nicht ohne Grund hat Martin Scorsese höchstpersönlich sich vorgenommen, den ebenso erfolgreichen Nesbø-Krimi The Snowman zu verfilmen.

Auf filmgazette  hieß es zum deutschen Kinostart:

Headhunters ist ein sehr spannender, zeitweise auch harter Thriller, der sein super Timing mit recht glaubhaften und echten Figuren durchzieht, die auch schon mal Probleme wie die Kinderfrage haben. Deswegen beschert Headhunters auch etwas Liebesdrama. Der kühle Luxus rund um Roger kommt in edler Kamera-Kadrierung ins Bild. Alles passt, jedes Detail hat seine Funktion.

Die Produktionsfirma Yellow Bird verantwortete vor Headhunters auch die Verfilmung der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson, womit Headhunters auf Plakaten beworben wurde. Dies führte zu einiger Kritik, da der Film sowohl thematisch als auch formal wenig mit den Werken Larssons zu tun hat. Ob ihn das besser oder schlechter dastehen lässt, dürft ihr selbst entscheiden.

Was: Headhunters
Wo: ARD
Wann: 23.40

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