Erlebt Romy Schneider in ihrem letzten Film

01.06.2012 - 15:00 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Romy Schneider und Wendelin Werner in Die Spaziergängerin von Sans-Souci
Galileo Medien AG
Romy Schneider und Wendelin Werner in Die Spaziergängerin von Sans-Souci
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Anlässlich des 30. Todestages von Romy Schneider zeigt 3Sat eine Reihe von Filmen mit der früh verstorbenen Schauspielerin. Mit Die Spaziergängerin von Sans-Souci strahlt 3Sat heute Abend den letzten Film aus, in dem Romy Schneider mitwirkte.

Zum Abschluss der Filmreihe über Romy Schneider, die am 29. Mai 1982 in Paris im Alter von 43 Jahren viel zu früh verstarb, zeigt 3Sat heute Die Spaziergängerin von Sans-Souci, den letzten Film mit der in Wien geborenen Schauspielerin.

In Die Spaziergängerin von Sans-Souci, bei dem Jacques Rouffio die Regie übernahm und auch das Drehbuch mitentwickelte, könnt ihr Romy Schneider gleich in einer Doppelrolle erleben. In ihren Blicken spiegeln sich ihr ganzes Leid, ihr Schmerz und ihre Trauer – ein idealer Film, um gemeinsem mit Romy Schneider Tränen zu vergießen. Aber wovon handelt der Film eigentlich? Es geht um Max Baumstein (Michel Piccoli), den Präsidenten einer Hilfsorganisation, der in Paris ein Attentat verübt. Er erschießt den Botschafter von Paraguay (Mathieu Carrière) und stellt sich unmittelbar darauf der Polizei. Seine Frau Lina Baumstein (Romy Schneider) versteht die Welt nicht mehr. Es kommt schließlich zu einem Prozess, in dessen Verlauf der Zuschauer von Max Baumsteins tragischer Vergangenheit zur Zeit der NS-Diktatur und seinem Tatmotiv erfährt. In Rückblenden erzählt der Film die Geschichte des jüdischen Jungen Max (Wendelin Werner), der von Pflegeeltern, dem Ehepaar Michel und Elsa Wiener (ebenfalls Romy Schneider), aufgenommen wurde.

Heute haben wir fast schon einen kleinen Geheimtipp für euch, denn nur 63 User haben den Film bisher bei uns bewertet. Es war vielleicht nicht unbedingt der wichtigste Film in Romy Schneiders Karriere, aber eben doch ihr letzter Film, den sie uns hinterließ. Auf der privaten Ebene muss Die Spaziergängerin von Sans-Souci schon ein sehr bedeutsamer Film für Romy Schneider gewesen sein. Denn mithilfe der Dreharbeiten versuchte sie, ihren eigenen Problemen zu entfliehen.

Ein sorgloses Leben hatte die Schauspielerin gewiss nicht: Im Mai 1981 musste ihr aufgrund eines Tumors eine Niere entfernt werden. Die Ehe mit ihrem Privatsekretär Daniel Biasini ging in die Brüche und sie legte im selben Jahr die Scheidung ein. Nachdem ihr Ex-Mann Harry Meyen 1979 bereits Selbstmord beging, starb im Juli 1981 auch noch ihr gemeinsamer Sohn David im Alter von 14 Jahren. Am Anfang des Films erscheint deshalb eine Widmung – Für David und seinen Vater ist dort zu lesen. Am 14. April 1982 feierte der Film schließlich Premiere in Frankreich und anderthalb Monate später verstarb die Schauspielerin unter tragischen Umständen. Deshalb konnte sie sie sich in ihrem letzten Film auch nicht mehr selbst synchronisieren. Ein halbes Jahr nach ihrem Tod erschien der Film dann in der BRD. 1983 war Die Spaziergängerin von Sans-Souci in vier Kategorien für den César nominiert – unter anderem für Romy Schneiders Schauspielleistung als beste Hauptdarstellerin. Allerdings gewann Jacques Rouffios Film nur in der Kategorie bester Ton.

Was: Die Spaziergängerin von Sans-Souci
Wo: 3Sat
Wann: 22:00 Uhr

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