"Freiheit!" Mel Gibsons Star-Status in den 90ern lässt sich auf nichts so gut reduzieren wie auf den gellenden Kampfschrei seiner Figur William Wallace aus Braveheart. Das Kriegs-Epos wurde zum Kino-Erfolg, gilt seit 30 Jahren als Kultfilm und löste eine Kontroverse aus, nicht zuletzt dank seiner historischen Fehler.
Am heutigen Freitag, den 26. September läuft der Historienfilm im TV. Und zwar ab 20:15 Uhr auf RTL Zwei. Streamen kann man Braveheart bei Disney+ in der Flatrate.
Mel Gibsons Kriegs-Epos löste eine heftige Kontroverse aus
Braveheart dreht sich um den jungen Schotten William Wallace (Gibson), der im 13. Jahrhundert durch die Habgier und Brutalität englischer Adeliger alles verliert. Von Rachedurst getrieben, sammelt er Mitstreiter für einen Feldzug gegen das mächtige Nachbarland.
Schaut euch hier den Trailer zu Braveheart an:
Braveheart gilt als beliebter Kultfilm, wie unter anderem an seiner Moviepilot-Wertung von 7,6 Punkten abzulesen ist. Er steckt darüber hinaus voller Ungenauigkeiten, die von Historikern bereits in diversen Videos und Büchern analysiert wurden. Zu den bekanntesten Abweichungen von geschichtlichen Tatsachen zählen unter anderem:
- Für das berüchtigte Ius primae noctis (das "Recht der ersten Nacht", nachdem englische Adelige vor der Heirat einer Untergebenen mit ihr schlafen dürfen) gibt es keine historischen Belege.
- William Wallace und der schottische Thronfolger Robert the Bruce (Angus MacFadyen) waren lange politische Gegner. Bruce wechselte zwar die Seiten, ein heimtückischer Verrat ist aber unwahrscheinlich.
- William Wallace schlief nie mit Isabella von Frankreich (Sophie Marceau), die in der Realität zum Zeitpunkt seines Todes zehn Jahre alt war und in ihrem Heimatland lebte.
- Schottische Krieger trugen zu Wallace' Lebzeiten vermutlich weder Kilts noch Kriegsbemalung.
Trotz seiner diversen kreativen Freiheiten mit der schottischen Geschichte löste Gibsons Film in Großbritannien laut The Times einen Aufschwung des schottischen Nationalismus aus, der von anti-englischen Ausschreitungen begleitet wurde.
30 Jahre später ist das Epos auch ein berüchtigtes Beispiel für die dramaturgische Verzerrung historischer Tatsachen. Und bleibt für viele dennoch ein Kultfilm.