House of Cards - Deshalb lohnt sich der Einstieg in die Polit-Serie

02.03.2016 - 08:50 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
House of CardsNetflix
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Am Freitag geht Frank Underwoods Ringen um die absolute Macht in die vierte Staffel. Hier wollen wir euch fünf Gründe an die Hand geben für einen späten Einstieg in die Polit-Serie House of Cards. Ausreden gibt es danach keine mehr.

House of Cards, der Klassiker unter den Netflix-Eigengewächsen, geht bereits in seine vierte Staffel und Frank Underwoods Tanz mit der amerikanischen Politik damit in die ganz heiße Phase. Am kommenden Freitag zeigt Sky bereits Kapitel 40 der Polit-Serie. Wer jetzt also noch einsteigen will, muss das Feld von hinten aufrollen. Gründe dafür gibt es ausreichend.

1. House of Cards kommentiert die Real-Politik

Es ist Wahljahr in den USA. Pünktlich zur Decision 2016 steigt Frank Underwood (Kevin Spacey) in der vierten Staffel erstmals höchstpersönlich in den Wahlkampf ein, und das werdet ihr nach der ersten Episode der Serie nicht mehr als Spoiler verstehen. Tatsächlich eignet sich das Wahljahr 2016 wunderbar zum Einstieg in Polit-Serie House of Cards. Deren vierte Staffel dürfte mehr noch als zuvor als Kommentar der Realpolitik funktionieren. Dabei lassen die Produzenten oft ganz bewusst die Grenzen von Realität und Fiktion verschwimmen, wenn zum Beispiel zwei Mitglieder von Pussy Riot dem russischen Präsidenten im Weißen Haus die Leviten lesen . Hin und wieder schlägt der Polit-Zirkus in Washington natürlich ein wenig über die Stränge. Das macht die Realität aber genauso. Denn eine Figur wie Donald Trump kann sich nicht einmal Showrunner Beau Willimon ausdenken.

Pussy Riot in House of Cards

2. Die Frank Underwood-Punchline

Hätte Marvel mal sowas wie einen Politik-Comic verlegt, wäre eine Figur wie Frank Underwood dabei herausgekommen. Dessen Waffe wäre das gesprochene Wort, denn "Man braucht nur 10 Sekunden, um den Ehrgeiz eines Mannes zu zerstören." Wie ein nie versiegender Zitate-Sprinkler produziert F. U. mit jeder Episode neue schneidende Aphorismen und knallharte Punchlines. Gibt es mal Streit, lässt sich alles mit einem Underwood-Zitat klären. "Woran erkennt man einen Feigling? An seinem Hinterkopf, wenn er von der Schlacht davon rennt."

3. Die malträtierte vierte Wand

"Wissen sie was ich an den Menschen mag? Sie sind so leicht zu manipulieren." Diesen Satz richtet Underwood direkt an den Zuschauer, bei dem selbst im Grunde die Manipulation beginnt und endet. Ohne die väterliche Wärme nach dem Durchbrechen der vierten Wand und der darauffolgenden Einweihung in Frank Underwoods dunkle Pläne, wäre das Gebaren dieses an sich widerwärtigen Menschen nicht zu ertragen. Erst die Nähe zum Charakter macht auch den ekligsten Psychopathen wieder menschlich, ja liebenswert und seine Handlungen nachvollziehbar, was hier zum großen Teil natürlich Kevin Spacey anzulasten ist. Oder anders: Ein Charakter kann noch so abstoßend sein, wird dem Zuschauer die Nähe zu ihm aufgezwungen, entwickelt er automatisch Verständnis auch für die furchtbarsten Taten.

4. Robin Wright

Das Yang dieses wunderbaren House of Cards-Ehepaars bildet Claire Underwood. Dargestellt wird sie von Robin Wright, deren nuanciertes Spiel in vielen Episoden ein wahres Ereignis ist. 2014 wurde ihre Verkörperung des Gegenteils einer Trophy Wife mit je einem Emmy und einem Golden Globe gewürdigt. Ebenfalls heraus sticht Michael Kelly, der den Schoßhund der Underwoods spielt. Der stets irgendwie unbehagliche Doug Stamper ist der menschliche Kontrast zu all den Supermenschen, die dort in Washington D.C. ihr ganz eigenes Ding machen. Die ganze Serie über ist er der drückende Kiesel im Stiefel einer Welt hochfunktionaler Menschen - und womöglich die lockere Speiche in der politischen Agenda Frank Underwoods.

Claire Underwood

5. Aus dem Unterholz - Die Kunst der Intrige

... lässt sich herrlich bei Frank Underwoods Tagesgeschäft beobachten, dem wir ja als Quasi-Protegé beiwohnen, der hin und wieder mal einen besonders cleveren Winkelzug zugeflüstert bekommt (manchmal aber auch nicht). In House of Cards krachen alle vorstellbaren Staats- und Volksgewalten aufeinander und aus dem sich legenden Staub taucht lächelnd der Strippenzieher Frank Underwood auf. House of Cards ist oft überzeichnet wie ein Comic-Strip, aber noch öfter geistreich wie ein Shakespeare-Stück. Zusammengehalten wird das Wirrwarr der Erzähl-Fäden vom großartigen Beau Willimon, der hier im Grunde eine elaboriertere Fassung seines Thrillers The Ides of March - Tage des Verrats drehen darf. Regie lässt er dabei u.a. David Fincher, Joel Schumacher und Jodie Foster führen.

Am Freitag startet House of Cards zuerst bei Sky. In Deutschland hält Netflix an der Serie nicht die Exklusiv-Rechte - und das ausgerechnet bei seiner Vorzeige-Eigenproduktion. Im schlimmsten Fall sind die Episoden der vierten Staffel bei Netflix Deutschland erst im September diesen Jahres abrufbar.

Fallen euch weitere Gründe ein, jetzt bei House of Cards einzusteigen?

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