Die Räder in der indischen Film- und Tanzfabrik stehen still, in der produktivsten Filmindustrie der Welt geht gar nichts mehr. Mehr als 100.000 Menschen streiken. Unzufrieden sind sie mit der unregelmäßigen Bezahlung durch die Studios sowie mit der Benachteiligung von Mitgliedern der Gewerkschaft. Auch große Stars wie Shah Rukh Khan und Amitabh Bachchan haben sich den Streikenden angeschlossen.
Oft werden Gehälter für Schauspieler, Autoren oder technisches Personal bis zu einem Jahr später gezahlt. Auch werden eher Nicht-Gewerkschaftsmiglieder engagiert, um die Lohnkosten zu senken. Tagelöhner werden gern von der Straße geholt. Der Nachwuchs hat es mit Forderungen nach Regelmäßigkeit und angemessener Bezahlung besonders schwer. Produzenten und Studios haben sich außerdem nicht an Vereinbarungen gehalten.
Ähnlich wie in Hollywood beim Streik der Drehbuchautoren zittert nun die indische Film- und Fernsehindustrie. Wiederholungen müssten im Fernsehen gezeigt werden, da die enorme Filmproduktion in Bollywood nicht auf Vorrat produziert ist. Aktuell gibt es keine Dreharbeiten und schon in zwei bis drei Tagen ist nichts Neues für die Millionen Zuschauer mehr verfügbar.
In Bollywood werden ca. 1000 Filme pro Jahr produziert, das heißt etwa drei pro Tag. Der Verlust an jedem Streiktag ist also enorm.