Ich, Der Pate & der einzigartige Don Corleone

25.03.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Marlon Brando als Der Pate
Paramount Pictures
Marlon Brando als Der Pate
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Francis Ford Coppola schuf einen Film, dessen Umsetzung zwar zunächst mit Schwierigkeiten behaftet war, der aber im Endeffekt zu einem der legendärsten Filme aller Zeiten avancierte. Mein Herz für Klassiker geht mit vollster Überzeugung an den Paten.

Bei der Überlegung, welchen Film ich euch heute einmal beim Herz für Klassiker vorstelle, fielen mir einige Werke ein, die es verdient hätten, genannt zu werden. Ich stieß natürlich auch auf Der Pate, machte mir aber keine Hoffnung, da ich vermutete, ein Kollege hätte sich bereits des Werkes angenommen. Doch zu meiner großen Überraschung fehlte dieser Eintrag bei uns. Ich war sofort Feuer und Flamme, denn die Erwähnung dieses meisterhaften Films darf hier definitiv nicht fehlen und es ist nun meine Aufgabe dafür zu sorgen. Ihr merkt sicherlich schon, dass ich recht euphorisch mit diesem Thema umgehe, aber es ist tatsächlich eine Herzensangelegenheit. Der Pate prägte meine Jugend, ist heute einer meiner absoluten Lieblingsfilme und ist das wohl beste Werk, das jemals zum Thema Mafia gedreht wurde. Punkt.

Dabei gilt das Werk sicherlich als stilistisch wegweisend, was bestimmte Stereotypen anbelangt, die fortan die Vorstellung von „Mafia“ prägen sollten. Nichtsdestotrotz – und so steht es geschrieben – lobten selbst Mafiosi, die den Film zuvor boykottiert hatten, das dargestellte Lebensgefühl der Gangster, sodass sich ein Experte für organisiertes Verbrechen dazu hinreißen ließ, Der Pate als den „beste[n] Werbespot für die Mafia, der je gedreht wurde“ zu bezeichnen. Fernab jeglicher Idealisierung ist der Film und damit die Geschichte, die Autor Mario Puzo niedergeschrieben hat, auch ein ehrlicher Einblick in die US-amerikanische Gesellschaft der Nachkriegszeit.

Warum ich Der Pate mein Herz schenke
Wo setze ich da an? Der Film hat mein Herz erobert, das stimmt. Doch wie kam es dazu? Das Thema Mafia faszinierte mich schon lange. Dabei rede ich hier nicht von den grausamen Verbrechen, die die Anhänger verübt haben, sondern von einem Gefühl von Familie, Zugehörigkeit, Freundschaft, Kameradschaft und Verbrüderung, welches die Gemeinschaften ausstrahlen. Es war die Zeit, als ich mit 14 Jahren meinen ersten Fernseher bekam und Kabel 1 die besten Filme aller Zeiten präsentierte. Es begann mit einem Knistern und einer Melodie, noch bevor die erste Person zu sehen war. Es begann mit einem Monolog von einem Mann, den wir später alle als Bonasera in Erinnerung behalten sollten. Und es folgte das Bild einer Legende – eines Mannes mit Wattebällchen im Mund, einer Katze auf dem Arm, welche eigentlich nicht zum Bild gehörte und einer Stimme, die heute noch Gänsehaut verursacht.

Ich verdanke es aber meinen Eltern, die mir kurze Zeit später zum Zeugnis eine einfache DVD-Box mit allen drei Pate-Filmen schenkten. Sie wussten nicht, was sie damit anrichteten. Die ersten Abende der Ferien verschlang ich Der Pate, Der Pate 2 und Der Pate 3 mit so einer Hingebung, Bewunderung und Leidenschaft, dass ich noch vor Ausgang des jeweiligen Films wusste, dass das Werk meine Erwartungen übertreffen wird. Drei Stunden bewunderte ich Der Pate. Drei Stunden tauchte ich ab in eine Welt, die so grausam-schön und so rücksichtslos-eitel war, dass ich mir wünschte, möglichst vielen Menschen zeigen zu können, warum dieser Film so verdammt genial war.

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