Das britische Multitalent Laurence Olivier feierte seinen großen Hollywood-Durchbruch mit Alfred Hitchcocks Rebecca, spielte in unzähligen Literaturverfilmungen wie Wuthering Heights mit und inszenierte höchstpersönlich Shakespeare-Adaptionen wie Hamlet, Henry V. oder Richard III. Ganz zu schweigen von seiner jahrelangen Arbeit auf und hinter Theaterbühnen.
Im Filmbereich allein steuerte Olivier etwa 50 Werke als Schauspieler und Regisseur bei. Dabei arbeitete er mit Größen wie Marilyn Monroe und Christopher Plummer zusammen. Doch ein verfluchter Streifen vom Ende seiner Karriere gilt als einer der schlechtesten Kriegsfilme aller Zeiten: Inchon (1981) von Terence Young.
Warum Schauspiellegende Laurence Olivier im Kriegsfilm-Desaster Inchon mitspielte
Der Kriegsfilm Inchon ist aus mehreren Gründen faszinierend. Zum einen wurde er im Laufe der Zeit von gleich mehreren Publikationen zu einem der schlechtesten Filme aller Zeiten erklärt. Zum anderen machten Produktionsschwierigkeiten (inklusive des tragischen Todes von Co-Star David Janssen) und die fragwürdige Finanzierung durch die als Moon-Sekte bekannte Vereinigungskirche von sich reden. Laurence Olivier konnte damals für die Hauptrolle des US-General Douglas MacArthur gewonnen werden, der 1950 während des Koreakriegs versucht, die nordkoreanischen Streitkräfte zurückzudrängen.
Als Olivier zu seiner Beteiligung am Film befragt wurde, gab er eine schockierend offene Antwort, die bis heute legendär ist. Sie ist unter anderem im Buch The Complete Films of Laurence Olivier von Autor Jerry Vermilye nachzulesen:
Die Leute fragen mich, warum ich in diesem Film mitspiele. Die Antwort ist einfach: Geld, mein lieber Junge. Ich bin wie ein alter Wein. Man muss mich schnell trinken, bevor ich sauer werde. Ich bin jetzt fast aufgebraucht und spüre das Ende kommen. Deshalb nehme ich jetzt Geld.
Fun Fact: Der Ausspruch "Money, dear boy" hat heutzutage sogar eine Seite auf TV Tropes-Seite , die mit dem Zitat von Olivier beginnt. Sie listet Engagements auf, die Stars nur für die Kohle eingegangen sind.
Hier ein TV-Trailer zum Kriegsfilm Inchon:
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Am Ende zählte für Olivier seine Familie und das liebe Geld
Das denkwürdige Zitat von Laurence Olivier zum Thema Inchon geht aber noch weiter und unterstreicht, wie abgeschlossen er zu diesem Zeitpunkt mit seiner Kunst hatte:
Ich habe nichts, was ich meiner Familie hinterlassen kann, außer dem Geld, das ich mit Filmen verdiene. Nichts ist unter meiner Würde, wenn es gut bezahlt ist. Ich habe mir das Recht verdient, in der Zeit, die mir noch bleibt, verdammt noch mal alles mitzunehmen, was ich kann.
Dass Inchon nach seiner Premiere zum absoluten Flop wurde, dürfte Olivier also wenig gestört haben. Er verstarb 1987, nur fünf Jahre später, im Alter von 82 Jahren und hinterließ zum Glück so viel mehr, als nur diesen katastrophalen Kriegsfilm, der seiner Familie noch etwas Geld einbrachte.
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