Für Firmen und Organisationen, die sich für die Einhaltung von Gesetzen des Urheberrechts einsetzen, ist dies keine einfache Zeit. Die Musikindustrie wurde durch die Einführung des Internets bis heute maßgeblich verändert und seit die Übertragungsgeschwindigkeiten sich deutlich erhöht haben, ist Piratierie auch im Filmbereich ein großes Problem. Übereifrige und unausgewogene Gesetzesentwürfe, wie der kürzlich für große Aufregung in der Netzgemeinde sorgende SOPA (Stop Online Piracy Act), haben die Fronten zwischen Organisationen wie der MPAA (Motion Picture Association of America) und Internetnutzern weltweit weiter verhärtet. Nun scheint eine neue Studie den Gegnern von Filmpiraterie ein wenig Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Möglichkeit, Filme aus dem Internet herunter zu laden, hat nämlich offenbar so gut wie keine Auswirkungen auf die verkauften Kinotickets am US-Box Office. Dies meldete nun Slashfilm.
Forscher vom Wellesley College und der Universität von Minnesota untersuchten die amerikanischen Box Office-Zahlen im Zeitraum vor und nach der Einführung des Filesharing-Programms BitTorrent im Jahr 2003. Dabei konnten keine konkreten Zusammenhänge zwischen Filmpiraterie und den verkauften Tickets an der Kinokasse festgestellt werden. Dies würde dafür sprechen, dass Menschen, die sich einen Film illegal aus dem Internet runterladen, ohne diese Möglichkeit den Film lieber gar nicht gesehen hätte, anstatt den Weg in das nächste Lichtspielhaus anzutreten.
Das gleiche gilt allerdings nicht für den internationalen Filmmarkt. Hier sind die Zahlen der verkauften Kinotickets seit der Einführung von BitTorrent um 7 Prozent eingebrochen. Der Einfluss von Online-Piraterie auf den Verkauf der Kinotickets war dann am größten, wenn der Kinostart im jeweiligen Land deutlich später war, als der ursprüngliche Release-Termin in den USA. Seit einigen Jahren versuchen die Studios bereits auf dieses Phänomen zu reagieren, indem sie große Blockbuster weltweilt möglichst zeitgleich in die Kinos bringen. Trotzdem müssen Kinofans in Asien oder Europa teilweise wochen-, wenn nicht monatelang warten, um einen neuen Film legal in ihrer Heimat sehen zu können. Für alle Kinofans wäre es natürlich von Vorteil, wenn die Studios sich dieses Ergebnis zu Herzen nehmen und versuchen würden, den Zeitraum zwischen US- und internationalen Kinostarts in Zukunft noch kleiner zu halten.
Was haltet ihr von dieser neuen Studie? Wird durch sie neue Bewegung in den Streit zwischen Copyright-Schützern und Internetusern kommen?