Das Warten hat endlich ein Ende. Anderthalb Jahren mussten wir auf den neuen Bond wegen Corona Pandemie warten. Am Dienstagabend während der Weltpremiere in London fand auch gleichzeitig in einigen deutschen Städten sowie auch in Berlin die Pressevorführung von James Bond 007 statt. Die Journalisten waren verwirrt. Sie waren schockiert. Sie wussten nicht, was sie mit dem anfangen sollten, was sie gerade gesehen hatten. Sie hatten das Gefühl unfreiwillig bei einer sensationellen Ereignis teilgenommen zu haben, die die Geschichte ändert.
Dieser Bond fängt auch nicht mit einem wahllosen Einsatz des Geheimagenten an, sondern mit einer Kindheitserinnerung seiner Geliebten Madeleine Swann (Léa Seydoux), die in jungen Jahren mit ansehen musste, wie ihre Mutter von einem maskierten Killer ermordet wird. In einer abgelegenen Ort genießt Madeleine mit James den geheimdienstlichen Vorruhestand, in den er sich am Ende von „Spectre“ begeben hat.
Am Grab von seiner ehemaligen Liebe Vesper, wirft eine massive Explosion ihn zu Boden. Es folgt eine knallhart choreografierte Verfolgungsjagd durch die engen Gassen des italienischen Bergstadt Matera, in der Bond nicht nur vor den zahlreichen Finsterlingen flüchten muss, sondern auch die Liebe zu Madeleine aufkündigt, die ihn an Spectre verraten haben soll.
Fünf Jahre später lebt er allein und zurückgezogen auf Jamaika, wo ihn sein früherer CIA-Kollege Felix Leiter (Jeffrey Wright) für einen letzten Job anwirbt. Ein Wissenschaftler hat die Daten eines geheimen MI6-Projektes gestohlen und an Spectre verkauft. Die tödlichen Nanorobots, die auf eine spezifische DNA codiert werden, ermöglichen gezielte Attentate genauso wie groß angelegte Völkermorde.
Zurück vom Ruhestand kehrt Bond als freier Mitarbeiter zurück nach London, auch wenn man seine Dienstnummer 007 schon längst eine die ambitionierte Kollegin Nomi (Lashana Lynch) vergeben hat. „Ist nur eine Nummer“ sagt James achselzuckend und fängt an die Welt zu retten. Wir bewegen uns von schönen Ort zu Traumort, von Italien in die Karibik und von der Karibik nach Chile. Eine humorvolle Prügelei in Kuba gehören zu den besten Actionszenen der gesamten Reihe und überall findet sich eine schöne Frau, die mit Bond einen Martini trinkt.
Fazit: Je länger die zwei Stunden und 45 Minuten dauern, desto mehr geht es Bond ans Eingemachte, in einer bisher nicht für möglich gehaltenen Art und Weise. Der talentierte Schauspieler Rami Malek verbreitet als Überbösewicht Lyutsifer Safin eine überzeugend ungemütliche Aura. Bond ein gebrochener Held ist "Keine Zeit Zum Sterben" ein würdiger Abschied für Daniel Craig? Früher gab es im Abspann die heiß erwartete Ankündigung des nächsten Abenteuers: „James Bond will return in …“. Die gibt es jetzt zwar wieder. „James Bond will return.“ Dieser Film ist ein außergewöhnlicher Bond der einen schockiert, manchen ins irre führt und einigen Fans trotzdem Freude macht. Doch die Frage ist wie geht es weiter und wer wird der nächste Bond?