Der prägendste Akteur der Reihe ist natürlich „Mr. Freddy
Kruger“ himself, Robert Englund. Ganze acht mal verkörperte er den Bösewicht,
lediglich in der Serie (ja, die gab es tatsächlich) und im Remake von 2010
wurden andere Darsteller gecastet. Robert Englund war bereits vor Freddy ein
anerkannter Schauspieler im Suspence/Horror-Genre und auch danach war sein
Auftragsbuch gut gefüllt. Das war jedoch nicht bei allen seiner Kollegen so.
Wegen des naturgemäß recht hohen Blutzolles schafften nur
wenige Mimen Auftritte in mehreren Freddy-Kruger-Filmen. Eines der ersten und
das mittlerweile wohl prominenteste Opfer des verbrannten Kindermörders war
Johnny Depp, dessen Auftritt in Wes Cravens Horrorfilm der Startschuss zu einer
bemerkenswerten Karriere war. Etwa eine Stunde lang durfte er im Erstling
mitwirken, ehe seiner Figur der Garaus gemacht wurde.
Seine Kollegin Heather Langenkamp ist neben ihrem Filmvater
John Saxon einer der am längsten dienenden Mitwirkenden der Reihe, ganze drei
male traten die beiden in der Reihe auf. Während Saxon ebenso wie Englund
bereits vor „Nightmare“ ein arrivierter Schauspieler und auch danach mit großen
Erfolg in diesem Geschäft tätig war, wurde es um Langenkamp nach ihrer Zeit mit
Freddy deutlich ruhiger. Bis auf ein paar Auftritte in Serien und Fernsehfilmen
schien sie ihre Rolle als Hausfrau und Mutter deutlich mehr zu beanspruchen als
jene vor der Kamera (was menschlich gesehen sicherlich auch lohnender ist).
Ihre Kollegin Amanda Wyss avancierte nach „Nightmare“ zu einer gefragten
Jugenddarstellerin, später wandte sie sich ebenfalls den Serien und
Fernsehfilmen zu. Ihr Filmpartner Jsu Garcia, damals noch unter den Pseudonym
„Nick Corri“ akkreditiert, schaffte es jedoch nach ein paar vielversprechenden
Auftritten nicht aus der zweiten Reihe heraus. Mittlerweile hat er seine
Berufung als Filmproduzent gefunden.
Den wohl traurigsten Werdegang hatte Mark Patton, der die
Hauptrolle im zweiten Teil innehatte. Hochtalentiert galt er als eine der großen
Hoffnungen Hollywoods und avancierte in „Nightmare – Die Rache“ zu einer Art
männlicher Scream-Queen. Leider hielten sich die Studios nach seinem
homosexuellen Outing mit Rollenangeboten zurück und so verließ er frustriert
die Filmbranche. Fast dreißig Jahre arbeitete er als Designer, erst dann war
die Branche so tolerant, dass er seine Arbeit als Schauspieler wieder aufnehmen
konnte. Seine Filmpartnerin Kim Myers schaffte leider auch keinen Durchbruch.
Der dritte Teil war der Startschuss für zwei große
Karrieren. Zu Lawrence Fishbourne muss man wohl wenig sagen, der dritte Teil
(„Freddy Kruger lebt“) sollte zu einem Karriere-Kick für ihn werden. Aber auch
Patricia Arquette lieferte gut ab, startete nach Freddy karrieretechnisch durch
und stand wegen der guten Buchungslage für den vierten Teil nicht mehr zur
Verfügung, obwohl ihre Figur das Gemetzel überlebt hatte. Sie wurde dann durch
Tuesday Knight ersetzt. Weniger Glück hatte der arriviertere Craig Wesson, für
dessen ins Stottern geratenen Karriere der gute Freddy keine Rettung
darstellte. Ebenso erging es Jennifer Rubin, die trotz einer gewissen
Bekanntheit als Fotomodell im Filmgeschäft nicht so Recht Fuß fassen konnte.
Der vierte Teil („The Dream Master“) brachte mit Knight also
ein neues Gesicht. Sie konnte jedoch nicht an Arquettes Leistung anschließen
und hatte auch nach ihrer Mitwirkung bei Freddy kaum Engagements in der
Filmbranche. Mittlerweile arbeitet sie neben einigen wenigen und zumeist kurzen
Auftritten in Fernsehproduktionen hauptberuflich als Schmuckdesignerin. Sie
betreibt gemeinsam mit ihrer Schauspielkollegin Lisa Wilcox ein Geschäft in Los
Angeles.
Die Karriere der eben angesprochenen Lisa Wilcox nahm einen
ähnlichen Verlauf wie die Knights, auch sie ist nur mehr nebenberuflich als Schauspielerin
tätig. Anders erging es ihren Kollegen Rodney Eastman und Ken Sargoes
(ebenfalls Überlebende aus dem dritten Teil), die seit ihren Auftritten im
„Albtraum“ immer wieder in Film und Fernsehen zu sehen sind. Eastman ist zudem
in einer Musikband aktiv. Auch Andras Jones hat es ins Musikgeschäft
verschlagen, er spielt in zwei Bands und moderiert ein Radio-Musikquiz. Einzig
ihrem Kollegen Danny Hassel war kein Erfolg im darstellenden Bereich vergönnt.
Nach einigen wenigen Auftritten in Serien wandte er sich vom Filmgeschäft ab
und heuerte bei der US-Armee an. Nach einigen Auslands-Kampfeinsätzen hat er
nun einen Verwaltungsjob in Los Angeles.
Hassel und Wilcox hatten auch Auftritte im eher
durchwachsenen fünften Teil. In diesem legten ihre damaligen Kollegen Whit
Hertford und Michael Bailey Smith den Grundstein für ihre Karrieren als
Schauspieler. Smith war vor seiner Schauspiel-Tätigkeit Soldat. Wegen seiner
beeindruckenden Physis wurde er nach seinem Initialauftritt in der
Nightmare-Reihe oft in Action- und Horrorfilmen gebucht. Seine wohl bekannteste
Rolle war die des Pluto in beiden Teilen von „The Hills have Eyes“. Hertford
ist ebenfalls als Schauspieler tätig, ihn hat es ans Theater verschlagen, wo er
seitdem erfolgreich tätig ist.
Der sechste Teil, der für viele Fans Freddys den Tiefpunkt
der Reihe darstellte, war auch für wenige des darstellenden Personals ein
Karriere-Kick. Das einzige bekannte Gesicht gehörte zu Yaphet Kotto, der nach
seinem Mitwirken in einem James-Bond-Abenteuer immer wieder in kleineren
Produktionen zu sehen ist. Seine Buchungslage scheint sich jedoch auf B-Filme
zu beschränken, das dafür mit einer erstaunlichen Regelmäßigkeit. Ähnlich
erging es Lisa Zane (der Schwester von Billy Zane), deren schauspielerisches
Schaffen sich auf zweitklassige Fernsehproduktionen beschränkt. Sie versuchte
sich nebenbei auch als Sängerin, Filmproduzentin und Regisseurin, der große
Durchbruch sollte ihr trotz umtriebiger Tätigkeit aber verwehrt bleiben. Auch
ihrem Kollegen Shon Greenblatt war kein langfristiger Erfolg vor der Kamera
vergönnt - ihn hat es nach ein paar wenig erbaulichen Filmauftritten in den
administrativen Bereich des Filmemachens verschlagen. Dazu komponiert er
Filmmusik und gibt Seminare für angehende Regisseure. Sein Kollege Ricky Dean
Logan avancierte wie Breckin Meyer nach seinem Auftritt neben Freddy jedoch zu
einem gefragten Serien- und TV-Darsteller. Lezlie Deane hingegen kehrte dem
Film-Business bis auf gelegentliche Auftritte in Serien weitgehend den Rücken.
Der letzte von Shaye produzierte Teil war der 1994
erschienene „Freddy´s New Nightmare“. Darin wird die Handlung auf eine reale
Meta-Ebene verlegt, womit einige Darsteller der in den früheren Teilen
verblichenen Charaktere wieder an Bord geholt werden konnten, da sie sich
größtenteils selbst spielten. Lediglich Tracy Middendorf, Miko Hughes, Cully
Fredrickson und David Newsom hatten größere Rollen als Nicht-sie-selbst. Hughes
schaffte nach seiner Karriere als Kinderdarsteller den Umstieg ins
Erwachsenen-Fach und ist seither regelmäßig sowohl in Serien, als auch in TV-
und Kinofilmen zu sehen. Selbst wenn es oftmals nur Kurzauftritte sind, so
scheint sein Auftragbuch dennoch gut gefüllt zu sein. Anders verlief jedoch
Tracy Middendorfs weiterer Werdegang. Ihre seit jeher etwas durchwachsene
Karriere beschränkte sich seit ihrer Heirat und Mutterschaft auf kleine, aber
regelmäßige Kurzauftritte in verschiedenen Serien. Ähnlich erging es ihrem
Kollegen Cully Fredrickson, auch er ist immer wieder im TV zu sehen. Und auch David
Newsom verlegte sich auf das Serienfach, neben gelegentlichen Kurzauftritten
produziert er auch selbst einzelne Folgen.
Zusammenfassend kann man nach sieben „Nightmare on Elm
Street“-Filmen sagen, dass selbst wenn Produzent Robert Shaye zumeist auf
Darsteller aus der zweiten oder dritten Reihe zurückgegriffen hat, er sich doch
auf seine Fahnen heften kann, für zumindest einige seiner Darsteller doch einen
Karriereschub oder gar –start gesorgt zu haben. Natürlich blieben auch
gescheiterte oder traurige Werdegänge zurück, doch hatte jeder zumindest die
Chance, sich zu beweisen.