Kein Film ist so verflucht wie dieser: Fast die Hälfte der Crew wurde verstrahlt und litt an den Folgen einer Atomexplosion

20.09.2025 - 18:03 Uhr
Der ErobererUniversal / Koch Media
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In der Historie missglückter Filmdrehs finden sich einige Beispiele, bei denen sich uns die Haare aufstellen: Der Eroberer aus dem Jahr 1956 ist womöglich eine der fatalsten Geschichten.

Die 50er und 60er sind das Zeitalter des epischen Heldenkinos. Mit Pathos und Inbrunst begeisterten Filme wie Die zehn Gebote, Spartacus und Cleopatra unzählige Kinogänger:innen: Doch unter den großen Hollywood-Produktionen jener Zeit sind auch jede Menge schwarze Schafe, deren Existenz gern mal vergessen wird.

Der Eroberer von1956 könnte einer von vielen mittelprächtigen Filmen sein, der mit der Zeit in Vergessenheit geraden ist. Doch das historische Epos, das selbst von Hauptdarsteller John Wayne gehasst wurde, hat so viele Opfer gefordert, wie selten ein Film zuvor.

Katastrophen-Dreh: Beinahe 50 Crew-Mitglieder der Produktion verstarben

Was klingt wie ein böser Fluch oder ein fataler Unfall hat tragische Hintergründe. Als Regisseur Dick Powell sein Historienepos Der Eroberer plante, in dem das Leben und die Feldzüge von Genghis Khan verfilmt werden sollten, wurde er gewarnt: Der Drehort in Utah lag nur knapp 225 Kilometer von der sogenannten Nevada Test Site entfernt. Hier waren allein im Jahr zuvor über zehn Atomwaffen getestet worden.

Die Verantwortlichen hätten nichts zu fürchten, so versicherte ihnen die amerikanische Regierung; der Drehort sei absolut sicher. Diese Annahme stellte sich im Nachhinein jedoch wahrscheinlich als falsch heraus. Von den 220 Mitgliedern in Cast und Crew erkrankten in den folgenden Jahren 91 Personen an Krebs. Mehr als die Hälfte von ihnen verstarb in den kommenden Jahren, darunter auch Regisseur Dick Powell und Hauptdarsteller John Wayne.

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Obwohl es in den 50ern mehrere Gründe für Krebserkrankungen gab (etwa den allgegenwärtigen Nikotinkonsum), ist die hohe Zahl innerhalb der Beteiligten am Film extrem auffällig. Allein die Effekte eines einzelnen nuklearen Fallouts waren fatal – und Cast und Crew atmeten monatelang die vergiftete Luft, tranken das Wasser und berührten den kontaminierten Sand. Nicht nur bei Außenaufnahmen, sondern auch im Studio, wo der Regisseur ihn extra massenweise einfahren ließ.

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Der Film floppte und niemand wurde zur Rechenschaft gezogen

Der Eroberer ging als legendärer Flop in die Geschichte ein. Mit einem Score von 10 Prozent auf Rotten Tomatoes  und einem Rating von 3,7 auf IMDb  besteht das Epos weder die zeitgenössischen Kritiken noch den Test der Zeit. Bis heute wurde nie ein Schuldiger für das Desaster genannt. Auch die zahlreichen verstorbenen Eingeboren rund um die Region Utah warten bis heute auf Gerechtigkeit.

Regisseur Powell verfiel kurz vor seinem Tod einer Obsession mit dem Film: Er war fest entschlossen, alle verfügbaren Kopien von Der Eroberer aufzukaufen und sah den Film bis zu seinem Tod 1976 wieder und wieder an. Die Opfer, die der Dreh forderte, sind damit ein furchtbarer Aspekt eines absoluten Desasters.

Ein thematisch ähnlicher Artikel ist auf unserer Schwesternseite FILMSTARTS erschienen.

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