Klage gegen Amazon: Der Fall betrifft alle, die Filme bei Prime Video kaufen

26.08.2025 - 15:01 UhrVor 3 Stunden aktualisiert
Szene aus Death Note
Kazé/Amazon
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Wer auf Amazon Prime Video einen Film "kauft", bekommt auf lange Sicht womöglich nicht, was man sich erhofft hat. Dagegen gehen jetzt mehrere Leute mit einer Sammelklage vor.

Amazon wird erneut vor Gericht gezogen. Diesmal von einer Reihe von Filmfans, die sich für eine Sammelklage zusammengeschlossen haben. Der Ausgang des Falls könnte auch euch betreffen, denn es geht um den Kauf von Filmen auf der Prime Video-Plattform.

Jenseits der Prime-Flatrate bietet Amazon bei vielen Film- und Serientiteln die Möglichkeit zum Ausleihen oder Kaufen an. Dass der Leih im Sinne einer Online-Videothek zeitlich begrenzt ist, dürfte klar sein. Aber auch beim Kauf geht es nicht um ewiges Digital-Eigentum. Um diese potentielle Verwirrung dreht sich die Klage.

Amazon wird verklagt, weil der Online-Kauf eines Films nicht das bedeutet, was es mutmaßlich heißen müsste

Laut Hollywood Reporter  ging die Sammelklage gegen Amazon Prime Video im Bundesgericht von Washington ein. Argumentiert wird in der Klageschrift, dass das Wörtchen "Kaufen" auf Amazon verwirrend verwendet wird. Verliert die Digital-Videothek des Online-Versandhandels nämlich irgendwann die Lizenz an einem Titel, verschwindet dieser auch für die Person, die ihn erworben hat. Amazon erwähnt zwar im Kleingedruckten, dass es sich lediglich um eine Lizenz zum Ansehen des Videos dreht – der Klägerseite geht es aber speziell um den irreführenden Begriff beim Erwerb.

Bereits 2020 gab es eine ähnliche Klage wegen genau dieser mutmaßlichen Irreführung. Amazon versuchte, sie vom Gericht abweisen zu lassen, hatte aber keinen Erfolg.

Die neue Klage ist übrigens nicht die einzige Gerichtsverhandlung, auf die das Unternehmen sich gefasst machen muss. In Großbritannien wurde laut Reuters  letzten Monat erst eine weitere Sammelklage von Händer:innen und Konsument:innen durchgewunken, die Amazon das Ausnutzen der dominanten Marktposition vorwirft. Insbesondere geht es darin um die sogenannte "Buy Box" auf der Website, die Produkten aus dem internen Logistikzentrum des Unternehmens den Vorzug gebe.

Der Konkurrent Netflix ist vor juristischen Folgen auch nicht gefeit. Erst im letzten Jahr klagten Nutzer:innen wegen überlasteter Server bei einem Live-Boxkampf.

Es gibt eine einfache Lösung für Filmfans

Die Sammelklage gegen Amazon Prime Video ist ein weiterer Beweis dafür, dass physische Medien alles andere als irrelevant geworden sind. Die einfachste Lösung für den Erhalt des Lieblingsfilms in der Sammlung liegt also auf der Hand: Lieber die Blu-ray oder DVD kaufen (also richtig, nicht wie bei Amazon) und schmückend ins Regal stellen. Auf die Infrastrukturen im Netz ist auf Dauer kein Verlass und mit Zusatzklauseln wie bei Amazon ist man mit etwas Handfestem besser bedient.

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