Am 3. Juli kommt ein Superheld in unsere Kinos, der superschlechte Manieren hat. Will Smith hat natürlich keine bzw. er zeigt sie uns nicht. Perfekt war sein gestriger Auftritt bei der Premiere und der Pressekonferenz zu seinem neuen Blockbuster Hancock. Er war der Schwerenöter, der wieder einmal eine Journalistin küsste; er war der liebevolle Vater, der einem 8jährigen Reporter von Teddy-Radio geduldig seine Fragen beantwortete; er war der Charmeur, der mit seiner Schauspielpartnerin Charlize Theron flirtete; er war der Komiker, der mit seinen Witzen die Anwesenden zum Lachen brachte und zudem zog er das EM-Trikot der deutschen Fußball-Mannschaft über. Damit hat er auch die letzten Zweifler um den Finger gewickelt … alles in allem hat er wieder einmal die Journale für sich gewonnen. Wahrscheinlich wird er auch an den Kinokassen einen neuerlichen Sieg davontragen.
Und der Film, um den es eigentlich geht? Hier spielt der Superheld Hancock die Hauptrolle, der nichts so richtig mit seinen enormen Kräften anzufangen weiß. Zwar kämpft er wie alle seine Artgenossen gegen das Böse, aber trinkt auch gern mal einen über den Durst, rülpst und furzt gern mal vor sich hin und hinterlässt bei seinen Rettungsaktionen meist eine Spur der Verwüstung. (Andere Superhelden stiften übrigens auch Chaos, aber dies wird leider nie gezeigt!) Also muss ein PR-Berater es richten und dessen Frau steht in einer ganz besonderen Beziehung zum Superhelden. So weit, so gut! Die Story bietet beste Sommerunterhaltung, Popcorn-Kino a la Hollywood.
Sophie Albers vom Stern entdeckt erstaunlicher Weise viel politisches Kalkül in dem Blockbuster und lobt, dass die 150-Millionen-Dollar-Produktion glücklicherweise bei all dem weltpolitischen Getöse trotzdem perfekte Kinounterhaltung geworden ist: ein Superhelden-Märchen mit grandiosen Spezialeffekten und ungewohnt ehrlichem Humor. Wir werden sehen!