Bundesfamilienministerin Kristina Schörder (CDU) plant, den Jugendschutz zu verschärfen. Die Ministerin, die unter anderem in die Schlagzeilen geraten war, weil sie Jugendlichen das Feiern verbieten wollte und die FSK offen kritisierte, hat nun die nächste Initiative zum Wohle unserer Jugend auf dem Schirm. Wie am Montag im Spiegel bekannt wurde, möchte Kristina Schröder die Altersfreigaben für Filme reformieren. Ihre Pläne betreffen Kinder unter 12 Jahren, die bislang in Begleitung der Eltern auch Filme mit einer FSK 12-Freigabe im Kino sehen können. Das soll sich bald ändern, damit die Kleinen besser vor Gewaltdarstellungen geschützt werden.
Konkret besagt der Gesetzesentwurf aus dem Familienministerium, dass die aktuelle Regelung für Kinder unter 12 Jahren gekippt wird. Stattdessen soll die Freiwillige Selbstkontrolle (FSK) diejenigen Filme genauer prüfen, die für eine Freigabe ab 12 in Frage kommen und dann entscheiden, welche davon von jüngeren Kindern in Begleitung der Eltern gesehen werden dürfen. Diese werden dann als Elternbegleitetes Kino gekennzeichnet, ein Ausdruck der der britischen Parental Guidance gleicht, aber in seinen Inhalten wesentlich restriktiver ist.
Anders als das Gros der deutschen Medien bringt der Hollywood Reporter den Gesetzesentwurf und dessen Bekanntgabe in direkte Verbindung mit dem Amoklauf in einem Kino in Aurora, Colorado, vor wenigen Tagen. Über die taktischen Entscheidungen im Familienministerium darf nun jeder selbst urteilen. Glauben wir jedenfalls dem Präsidenten des Deutschen Kinderschutzbundes, fehlt es Schröders Ministerium an einem Konzept und einer Philosophie, wenn es um die Jugendpolitik geht. Der neue Gesetztesentwurf zur Altersfreigabe sei überflüssig, eine Vorbildfunktion für die Jugendlichen viel wichtiger.
Was haltet ihr von der geplanten Verschärfung der Altersfreigabe?