Laut Studie - Die Anzahl weiblicher Hauptrollen ist 2017 zurückgegangen

23.02.2018 - 13:00 Uhr
Gal Gadot in Wonder WomanWarner Bros.
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2017 gab es große Blockbuster mit weiblichen Heldinnen. Insgesamt jedoch war die Präsenz von Frauen in Hauptrollen erfolgreicher Filme rückgängig, wie eine Studie ermittelt hat.

Vergangenen Herbst wurde Hollywood von dem Skandal um Harvey Weinstein erschüttert - zahlreiche Frauen werfen dem ehemaligen Produzenten-Mogul vor, sie sexuell missbraucht zu haben. Seitdem stieg das Bewusstsein für die Stellung und Rechte von Frauen in der Industrie deutlich, was sich insbesondere an der #MeToo-Bewegung zeigt. Bis zur beruflichen Gleichstellung beider Geschlechter jedoch ist es noch ein weiter Weg - dies geht aus einer jährlichen Studie des Center for the Study of Women in Television and Film mit dem Namen "It's a Man's (Celluloid) World" hervor (via Spiegel ).

Danach nahmen in lediglich 24 Prozent der erfolgreichsten Filme 2017 Frauen die Hauptrolle ein. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies einen Rückgang um 5 Prozent dar. Mit 29 Prozent weiblichen Hauptrollen war 2017 allerdings sogar ein Rekord gefallen. Bei den Sprechrollen machen Frauen wie schon letztes Jahr einen Anteil von 37 Prozent aus. "It's a Man's (Celluloid) World" hat außerdem alle Haupt- und Nebenrollen zusammengefasst mit dem Ergebnis, dass in 32 Prozent der untersuchten Filme zehn oder mehr weibliche Sprechrollen verzeichnet wurden. Zum Vergleich: 79 Prozent der Kinoproduktionen weisen zehn oder mehr männliche Sprechrollen auf.

Zwar sieht es für Schauspielerinnen generell schlechter aus als noch 2017, aber immerhin innerhalb der Frauengruppe gab es eine erfreuliche Entwicklung. So stieg die Beteiligung schwarzer Darstellerin von 14 auf 16 und der von Lateinamerikanerinnen von 3 auf 7 Prozent.

Zuletzt nimmt die Studie auch noch die Altersstruktur der verschiedenen Filmfiguren unter die Lupe. Hier sind die Resultate nicht wirklich überraschend: Weibliche Charaktere waren 2017 etwa 10 Jahre jünger als ihre männlichen Pendants und 57 Prozent aller Frauenrollen teilen sich auf Darstellerinnen zwischen 20 und 30 Jahren auf. Bei den männlichen Protagonisten ist die Quote um etwa 10 Lebensjahre nach hinten verschoben.

Ausschlaggebend für die Statistik ist das Einspielergebnis in den USA, einer Überprüfung unterzogen wurden für 2017 insgesamt 100 Filme und 2361 Charaktere. Erhoben wird die Studie seit 2002. Dank den Box Office-Hits Wonder Woman, Star Wars 8: Die letzten Jedi oder auch Die Schöne und das Biest waren Frauen im Jahr 2017 gefühlt zwar relativ stark auf der großen Leinwand präsent, im Zuge einer breiter angelegten Beobachtung täuscht dieser Eindruck laut "It's a Man's (Celluloid)" allerdings.

Glaubt ihr, 2018 wird wieder ein besseres Jahr für Frauen im Film?

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