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Mein erstes Mal STAR WARS

07.12.2015 - 00:00 Uhr
Episode IV - VI20th Century Fox / moviepilot.de
Wolfgang M. Schmitt jun. wurde entjungfert - zum ersten Mal in seinem Leben sah er "Star Wars" und spricht darüber in der neuen Folge der Filmanalyse

Wer sich für Filme interessiert, kommt an STAR WARS nicht vorbei. Denkt man. Ich allerdings hatte es irgendwie geschafft und habe tatsächlich zum ersten Mal vor ein paar Tagen Krieg der Sterne gesehen. Ich erlebte also in den letzten Tagen eine cineastische Entjungferung, die ich mir anders vorgestellt habe. George Lucas, so wusste ich, hatte ein einmaliges Kinouniversum geschaffen, in dem viele Zuschauer seit ihrer Kindheit zuhause sind. Die Filme sind Kult, die Forschungsliteratur ist nicht mehr zu überblicken und der Hype um den neuen Teil der Reihe ist unvergleichlich. In solchen diskursiven Stürmen ist es sinnvoll, sich ganz ruhig zu verhalten und sich einmal ganz auf das Werk zu konzentrieren. Sich zum ersten Mal die klassische Trilogie anzusehen (also Krieg der Sterne, Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter, von den neueren Filmen rieten mir viele Fans ab), war ein sehr merkwürdiges Erlebnis. In gewisser Hinsicht habe ich wirklich Neuland betreten und doch muss ich sagen: Es schien so neu und war doch so alt. Tatsächlich fragte ich mich schon nach einer Weile, ob es nicht sein könnte, dass ich STAR WARS vor vielen Jahren einmal gesehen und es rasch vergessen habe und nun wieder an alles erinnert werde? – So vertraut schien mir alles. Woher kommt dieses Gefühl?

STAR WARS ist ein Flickenteppich, der aber sehr gut aussieht und das auch noch nach Jahrzehnten. Manches wirkt sicherlich antiquiert, technisch ist heute viel mehr möglich und dennoch wirken die Actionszenen noch immer rasant und leidlich spannend. Bei der Handlung ist es etwas anders, jedoch kann George Lucas dafür nichts. Alles was im heutigen Helden-Blockbuster-Kino Gang und Gäbe ist, geht letztlich zurück auf STAR WARS. Nachdem ich nun zu diesem Ursprung zurückgekehrt bin, ist mir noch unverständlicher, warum die Begeisterung für etliche gegenwärtige Filme noch immer so hoch sein kann. Wenn man STAR WARS kennt, braucht man doch eigentlich keine Marvel-Filme mehr.

Meine erste Berührung mit STAR WARS ließ mich allerdings keineswegs zum Fan werden, vielmehr nehme ich die Filme als wichtige Dokumente der damaligen Zeit und des Kinos wahr. Überwältigen können sie mich nicht mehr, denn mir fehlt der naive Blick.

Mehr dazu im Video!

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Kino anders gedacht. Wolfgang M. Schmitt jun. beleuchtet für seinen YouTube-Kanal “Die Filmanalyse” aktuelle Großproduktionen aus einer etwas anderen Perspektive. Er will mit seinen provokanten Kritiken die Ideologie Hollywoods offen legen, die sich mal offensichtlich, mal im Verborgenen, aber in aller Regel unfreiwillig in den Blockbustern des Kinos auftut. Schmitt jun. schreckt bei seinen oft polarisierenden Analysen auch vor den großen Theorien und Denkern aus Vergangenheit und Gegenwart nicht zurück und sorgt damit immer für kontroverse Diskussionen.



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