Michael Jackson's This is it bricht Rekorde

29.10.2009 - 10:59 Uhr
Michael Jackson's This Is It
Sony Pictures
Michael Jackson's This Is It
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Schon in der ersten Nacht stürmten die Fans die Kinos. Die Kritik zum Film ist durchwachsen. Hinter alle dem Glamour und dem Glanz wird dann doch die Zerbrechlichkeit des Michael Jackson sichtbar.

In der ersten Nacht hat Michael Jackson’s This Is it 2,2 Millionen Dollar in den USA eingebracht, wie Varity berichtet. Das ist ein neuer Rekord für einen Dokumentarfilm. Wenn wir das für die 14-Tage hochrechnen, kommen allein in den USA 30 Millionen Dollar zusammen, ohne die Wochenenden, an denen der Kinobesuch nochmals explodieren dürfte. Auch die Anzahl der Leinwände, auf denen der Film zu sehen ist und die Ländern, in denen er zeitgleich startet, sind rekordverdächtig.

Kritiker registrieren dies zwar, lassen sich davon aber nicht beeindrucken; sie schauen hinter die Kulissen. Angesichts der Tatsache, dass es sich hier rein um Probendurchläufe handelt, kann Christian Schachinger vom Standard bei Michael Jackson’s This Is it von einem einzigartigen Dokument sprechen. Der Zuschauer “wird nicht nur Zeuge, wie ein vom Leben gezeichneter Künstler das letzte Mal versucht, sich größer als das irdische Dasein zu inszenieren. Mit einfacher Technik und unaufdringlichen Schnitten erleben wir Michael Jackson auch als einen Showman, der sein Fach von der Pieke auf gelernt hat. Er zwingt seine Perfektionssucht auch – und das immer freundlich – dem Personal auf. … Dass sich das Muster des Films – Probedurchlauf eines Songs, Interviews mit den Akteuren, Heiligenverehrung – beständig wiederholt, ist zwar ermüdend. Jacksons Rolle als Opfer muss danach allerdings entschieden hinterfragt werden. Am Ende war Jackson ein Mann der Tat.”

Auch entdeckt Hannah Pilarczyk im Spiegel mit Michael Jackson’s This Is it die ganze Perfektion des Popstars. Die Szenen “zeigen einen augenscheinlich gesunden Michael Jackson, der keine Kompromisse kennt: Er weiß, wie die Keyboards zu klingen haben und wann die Pyro-Effekte einsetzen müssen. Es wäre eine perfekte Show geworden, hätte Jackson sie in der Londoner O2-Arena tatsächlich zeigen können: die Hits, die Tanzschritte, die Spezialeffekte – alles wäre dabei gewesen. Aber es wäre auch eine Show geworden, in der keine Sekunde Raum für Improvisationen und spontane Interaktion mit Band oder Publikum gewesen wäre. Sogar die Danksagungen an seine Familie hat Jackson geprobt.”

Dagegen ist Martin Machowecz im Tagesspiegel besonders fürsorglich. Er “möchte Michael Jackson sofort an einen Tropf hängen, so dürr, wie er aussieht – was keine seiner glitzernden Jacken verdecken kann. Trotzdem spürt man es immer noch: wie er den richtigen Moment trifft. Er will, er brennt. Er ist dabei, in jeder Sekunde.”

Aber Samir H. Köck in der Presse schaut hinter die Kulissen. Michael Jackson’s This Is it “zeigt, wie präzise auch all die anderen Prothesen aus Licht, Luft und Ton an Michael Jacksons Hinfälligkeit angepasst wurden. Treibende Kraft dabei war der Patient selbst. Er legte den Finger in die Wunden, gab sich perfektionistisch wie zu seiner besten Zeit. Hier passte ein Akkord nicht, dort ließ der Einsatz des Klaviers knapp aus. Michael Jackson wusste in jeder Sekunde, was er wollte. Da sein Leib den rasanten Ideen nicht ganz folgen konnte, half man sich mit Effekten, setzte vor allem auf die Kraft des Lichts, gebrochen, absorbiert, reflektiert. Die entkräftete Ikone hätte einmal mehr zum glamourösen Lichtereignis werden sollen.”

Die nächsten 14 Tage habt Ihr noch Zeit, Euch Michael Jackson’s This Is it anzuschauen. Danach ist er bereits aus den Kinos verschwunden. Schaut doch in unser Kinoprogramm, wenn Ihr wissen wollt, was sonst noch so läuft.

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