Missbrauch wegschweigen in Mea Maxima Culpa

22.10.2013 - 08:49 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Mea Maxima Culpa: Silence in the House of God
HBO Documentary Films
Mea Maxima Culpa: Silence in the House of God
Die Dokumentation Mea Maxima Culpa: Silence in the House of God von Alex Gibney widmet sich dem brisanten Thema sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche. Der eindringliche Film läuft heute Abend auf arte.

Pater Lawrence Murphy schien für die St.-Johns-Schule für Gehörlose eine gute Wahl zu sein, denn er konnte nicht nur die Zeichensprache perfekt, sondern der Geistliche wirkte offen und freundlich. Dies ging soweit, dass er schon mal einige Jungs mit in einen Kurzurlaub in sein Sommerhaus nahm. Doch nicht nur dort, sondern auch im Schlafsaal und selbst im Beichtstuhl, verging sich der Pater an seinen Schutzbefohlenen. Die taubstummen Jungs versuchten, trotz ihrer Einschränkungen auf ihr Leid aufmerksam zu machen, doch viele Eltern verstanden die Zeichensprache nicht und selbst als die Steckbriefe verteilten, schaute die Kirche einfach weg. So konnte Murphy von den frühen 1950er Jahren bis 1974 ohne große Konsequenzen an der Schule unterrichten, bevor er schlussendlich versetzt wurde.

Mea Maxima Culpa: Silence in the House of God folgt dem oscarprämierten Dokumentarfilmer Alex Gibney in seiner Aufklärungsarbeit, der sich dabei der Lebensgeschichte vier taubstummer Männer widmet. Er hatte sich dabei zum Ziel gesetzt, die Täter zu überführen, von denen die Kinder in den 1960er Jahren missbraucht worden waren. Die Männer traten selbst als Zeugen im Protest gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche auf. Alex Gibney zeigt in seinem beeindruckenden Dokumentarfilm, welches Ausmaß pädophile Verbrechen von Geistlichen angenommen haben und mit wie viel Sturheit die Kirchen zu diesen Fällen schweigt. Er Inszeniert dies mit solch einer Intensität, dass einem immer wieder die Kehle zugeschnürt wird, wenn die Opfer davon berichten, wie methodisch die Priester vorgingen.

Was: Mea Maxima Culpa: Stille im Haus des Herrn
Wo: Arte
Wann: 20.15 Uhr

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