Moderne Hexen fluchen im Öffentlich-Rechtlichen

06.04.2011 - 09:30 Uhr
Lisas Fluch
ARD
Lisas Fluch
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Heute Abend strahlt die ARD einen etwas anderen Film aus. In Lisas Fluch geht es um übersinnliche Kräfte. Steht das öffentlich-rechtliche Fernsehen neuerdings auf Hexen?

Lisa (Lavinia Wilson) ist in Lisas Fluch eine gelernte Krankengymnastin und arbeitet in einer Klinik. Als sie sich beim einem Seminar anmeldet, entdeckt sie erstaunliche übersinnliche Kräfte. Sie versucht, ihre Fähigkeiten beim Bruder ihres Mannes einzusetzen und ihm in einer stressigen Situation zu helfen. Und es klappt: Er kommt tatsächlich mit einer mysteriösen Krankheit in die Klinik. Allerdings bekommt Lisa ein schlechtes Gewissen und will ihren “Fluch” wieder rückgängig machen. Nick wird aus dem Krankenhaus entlassen und erholt sich langsam. Doch Lisa entdeckt zu hause merkwürdige Chemikalien. Hat ihr Ehemann bei der Krankheit nachgeholfen? Wie weit reichen ihre übersinnlichen Kräfte wirklich?

Markus Ehrenberg vom Tagesspiegel fragt sich, was Lisas Fluch eigentlich ist. "Spannender Unterhaltungsfilm trifft es wohl noch am ehesten, jedenfalls muss lange im Fernseharchiv gekramt werden, ehe das am Massengeschmack geschulte Kritikerbewusstsein Vergleichbares findet. Gerade aus der Yuppie-Filmstadt Frankfurt. Ein bisschen Beziehungsdrama, ein bisschen The Sixth Sense, ein bisschen Bloch, ein bisschen Bezaubernde Jeannie, und, natürlich, am Ende schon noch ein Schuss Krimi – ähnlich wie die undefinierbaren Ergebnisse aus Franks neuer Molekularküche zieht dieser Genre-Mix den Zuschauer mit schräger Tonlage und interessanter Besetzung in seinen Bann.

Was Lisas Fluch laut Rainer Tittelbach "auf jeden Fall ist: ein seltsamer Film über seltsame Beziehungen. Und er ist ein Film, der auch das Medium ernst nimmt. “Der direkte Weg in den Kopf eines Menschen geht über die Augen. Also, schauen Sie Ihr Gegenüber an, schauen Sie in ihn hinein”, heißt es in der ersten Szene. Dazu sehen wir Lavinia Wilson – schauend sich die Welt erschließen. Ein überaus reizvolles Versprechen."

Lisas Fluch ist für Arne Willander von der Berliner Morgenpost ein lakonisches Märchen über die Sehnsucht der Großstadtmenschen. “Petra K. Wagner, die auch das Buch schrieb, gelang ein lakonisches Märchen über Sehnsucht und Magie in den Zeiten des Profanen. Um bei der Küchenmetapher zu bleiben: Die Komödie köchelt wohldosiert und könnte jederzeit ins deftige Drama oder in den sauren Kitsch kippen, doch bis zum Ende bleibt der Film in delikater Balance. Die letzten Bilder sind dagegen von wahrhaft teuflischer Ironie.”

Das “Thriller-Drama” Lisas Fluch wird heute Abend um 20.15 Uhr auf der ARD gezeigt. Wenn euch andere Filme oder Sender interessieren, dann schaut doch bitte in unser Fernsehprogramm.

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