Nicolas Cartier ist als Produzent von Tödliches Kommando – The Hurt Locker für den Oscar des Besten Filmes nominiert. Dennoch wird er laut LA-Times am Sonntag nicht an der Verleihung der Trophäe teilnehmen können. Die Veranstalter haben seine Einladung widerrufen, seine Eintrittskarten blockiert und ihm auch verboten, als Begleitung eines anderen bei der Zeremonie zu erscheinen.
Der Grund für diese drakonische Strafe scheint zunächst ziemlich harmlos. In einer E-Mail an Mitglieder der Academy, die auch stimmberechtigt für die Oscar-Wahl waren, appellierte er, für Tödliches Kommando – The Hurt Locker zu stimmen und nicht für den “500 Millionen Dollar Film”. Mit dieser Anspielung meinte er offensichtlich Avatar – Aufbruch nach Pandora von James Cameron, der als einer der Hauptkonkurrenten bei den Oscars gilt.
Das Problem ist hier nicht, wie wir zunächst vermuten könnten, dass der Produzent die Juroren in ihrer Entscheidung beeinflussen wollte. Das ist bei den Oscars völlig normal und nicht zu vermeiden. Es gibt allerdings einen Ehrenkodex, der es verbietet, sich bei der Werbung um den eigenen Film negativ über Konkurrenten zu äußern. Gegen diese Regel hat Nicolas Chartier in seiner E-Mail verstoßen.
“Chartier hat vor kurzem eine E-Mail an verschiedene Academy-Wahlberechtigte und andere Filmschaffende versendet, in welcher er Stimmen für seinen eigenen Film sammeln wollte und einen der anderen Filme verunglimpfte. Das Ausführende Kommittee des Produzenten-Zweiges der Academy beschloss in einer Sondersitzung am Montag, dass dieser ethische Fehltritt mit der Zurücknahme von Chartiers Einladung zu den Awards bestraft wird”, so das offizielle Statement der Academy.
Dabei hat Nicolas Chartier sogar noch Glück. Die Academy hätte ihn aufgrund dieser Email auch von der Oscar-Verleihung disqualifizieren können. Sollte er am Sonntag den Oscar gewinnen, muss er sich lediglich einige Tage gedulden, bis er die Trophäe überreicht bekommt.
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