Per Anhalter durch die Galaxis & Zweiundvierzig

18.09.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Per Anhalter durch die Galaxis
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Per Anhalter durch die Galaxis
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Die Werke der Per Anhalter durch die Galaxis-Reihe von Douglas Adams erfreuen sich sowohl in Buchform als auch auf dem Bildschirm großer Beliebtheit. Neben dem Kinofilm von 2005 gab es bereits schon 1981 eine TV-Serie, der ich mein Herz schenke.

Zuletzt hat Regisseur Garth Jennings mit Per Anhalter durch die Galaxis das erste Buch einer fünfteiligen Romanreihe von Douglas Adams für die große Leinwand adaptiert. Neben dem kommenden Bilbo-Darsteller Martin Freeman, waren Sam Rockwell, Mos Def und Zooey Deschanel planlos im Weltall unterwegs. Doch schon über zwei Jahrzehnte zuvor startete der BBC eine Expedition in die unendlichen Weiten des Weltraums, um die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest zu beantworten. Ebenfalls als Per Anhalter durch die Galaxis betitelt, startete 1981 die von Alan J.W. Bell und John Lloyd produzierte Serie im englischsprachigen Fernsehen.

In einer Staffel, bestehend aus sechs Episoden zu je 33 Minuten, orientiert sich die BBC-Serie grob an der Storyline der ersten zwei Bücher des Per Anhalter durch die Galaxis-Zyklus, nämlich Per Anhalter durch die Galaxis und Das Restaurant am Ende des Universums. Natürlich ist bei beschränkter Laufzeit eine komplette Verfilmung der turbulenten Ereignisse fast unmöglich und trotzdem wurde die Serie zum vollen Erfolg. Obwohl Auszeichnungen und positiven Rückmeldungen – auch von Seiten der Fans – folgten, wurde bis heute die zweite geplante Staffel nicht verwirklicht. Damit die vorhandenen Episoden nicht mit der Zeit in Vergessenheit geraten, soll Per Anhalter durch die Galaxis in diesem Text noch einmal in voller Pracht aufleben.

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Obwohl das Budget für die Serie und erst recht für eine Science-Fiction-Serie sehr knapp bemessen war, sind diese fehlenden Möglichkeiten höchstens bei formalen Dingen von Belang. Nicht nur aus heutiger Sicht, sondern schon damals waren die Tricks nur allzu deutlich ersichtlich und gute Spezialeffekte sehen definitiv anders aus. Doch diese Spielereien interessieren letzten Endes gar nicht, denn Per Anhalter durch die Galaxis fängt perfekt den Geist von Douglas Adams’ Romanvorlage ein. Und das ist vorerst das Wichtigste. Vielleicht unterstützt der trahsige Charme auch ganz unbewusst die einmalige Situationskomik und dadurch werden die absurden Elementen der Weltraum-Satire besser zur Geltung gebracht.

Die große Stärke der BBC-Produktion ist somit des perfekte Gespür fürs genaue Timing. Wie auch in Douglas Adams’ literarischer Vorlage, entstehen die besten Dinge (egal ob Witz, Parodie, Satire oder ein einfaches Gespräch) aus einer ganz normalen Situation und völlig ungezwungen. Genau diese kurzen Momente zeichnen die Nähe zur Vorlage aus. Es wird keine großangelegte Geschichte erzählt, die von vorn bis hinten komplett durchdacht ist. Stattdessen befinden wir uns beim Zuschauen – genauso wie die Figuren im Buch beziehungsweise der Serie – auf der Suche nach etwas, dessen Antwort wir bereits kennen. Diese Reise ist geprägt von seltsamen Figuren, faszinierenden Orten und natürlich darf der unglaubliche Wortwitz nicht vergessen werden, der sich ganz in der Tradition von Douglas Adams’ Werk wiederfindet.

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Mit Journey of the Sorcerer von The Eagles darf sich Per Anhalter durch die Galaxis zudem noch mit einem sehr guten Titellied schmücken, das die Serie musikalisch ebenfalls sehr gelungen untermalt. Sogar im Kinofilm von 2005 wurde dieses Thema von den Komponisten Joby Talbot und Bernie Leadon wieder aufgegriffen. Neben vielen Sprechern des originalen BBC-Hörspiels sind in den Hauptrollen der Serie Simon Jones als Weltraumtourist Arthur Dent und David Dixon als Ford Prefect zu sehen. Zu ihnen gesellen sich Sandra Dickinson als Trillian und Mark Wing-Davey, der in die Rolle des Präsident der Galaxis Zaphod Beeblebrox schlüpft. Dabei versprüht der zweite Puppenkopf von Zaphod ebenso viel Charme, wie die Alltagsuniform von Arthur, der stets mit Bademantel und Handtuch bewaffnet durch Raum und Zeit reist.

An dieser Stelle kann leider kein Ausblick auf weitere Staffeln oder eine Fortführung anderer Art gegeben werden. Somit müssen wir uns auf sechs äußerst unterhaltsame sowie detailfreudige Episoden zufrieden geben und können auf ewig mit Per Anhalter durch die Galaxis in trashiger Nostalgie schweifen. Es braucht keine großartigen Spezialeffekte, um die einmalige Situationskomik und die Wirren des Universums in ein TV-Format zu bannen. Stattdessen ist die BBC-Version von Per Anhalter durch die Galaxis der beste Beweis dafür, dass auch mit viel Herzblut, originellen Einfällen und handgemachten Puppen der Geist einer großartigen Vorlage adäquat eingefangen werden kann. Ach ja und 42.

Habt ihr die Kultserie gesehen? Und hat sie euch ebenfalls gefallen?

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