Die kreativen Köpfe rund um American Horror Story haben sich für ihre zweite Staffel jede Menge vorgenommen. Der Schauplatz wechselte von einem scheinbar besinnlichen Haus in Staffel eins zu der jetzigen Nervenheilanstalt Briarcliff Manor, in der die verschiedensten (verrückten) Charaktere für jede Menge unheimlichen Erzählstoff sorgen. Einige von ihnen durften wir im Staffelauftakt bereits kennen lernen und auch in dieser Woche taucht das ein oder andere neue Gesicht im Haus, das Verrückte macht auf. So gibt Zachary Quinto als Dr. Oliver Thredson in Tricks and Treats sein Staffeldebüt und nimmt als Mann der Wissenschaft die Postion von Schwester Judes (Jessica Lange) Gegenpart ein. Wir sind zwar immer noch in der Schnupperphase, jedoch lässt auch die zweite Episode von Asylum auf eine vielversprechende Staffel hoffen.
Was passiert: Schwester Jude kommt ziemlich schnell zu der Einsicht, dass das bloße Einsperren der Reporterin Lana Winters (Sarah Paulson) nicht genügt, um den Ruf ihrer Klinik zu bewahren. Die lästigen Erinnerungen dieser herumschnüffelnden Journalistin müssten schnellstmöglich verschwinden. Und da es 1964 noch kein Blitzdings gab, muss sich die Schwester etwas archaischer Methoden bedienen. Ein bisschen Pomade auf die Schläfen geschmiert, die Elektroschocks positioniert und es heißt aurevoir Gedächtnis – zumindest vorerst. Denn nach und nach scheinen Lanas Erinnerungen wieder in ihr Bewusstsein zu treten. Und bevor sie sich noch einmal solch einer Tortur unterziehen muss, plant sie lieber ihre Flucht. Doch als sich ihr die Möglichkeit bietet, verpfeift sie lieber den flüchtenden Kit (Evan Peters) anstatt selbst unbeobachtet fliehen zu können, weil sie den Mörder nicht ein zweites Mal auf die Öffentlichkeit loslassen möchte. War das nun eine noble Geste oder haben die Elektroschocks doch nur Muß in Lanas Köpfchen hinterlassen?
In der Zwischenzeit ist der Psychiater Dr. Thredson in Briarcliff eingefunden, um die Zurechnungsfähigkeit von Kit Walkers noch einmal gründlich zu prüfen. Für ihn steht die Diagnose schnell fest: Wer an kleine grüne Männchen glaubt, kann nicht ganz richtig im Kopf sein. Was ihm jedoch mehr zu denken gibt, sind die altertümlichen Methoden, mit denen in Briarcliff Patienten behandelt werden. So wird er an seinem ersten Tag dazu genötigt, an einem Exorzismus teilzunehmen, der nicht nur ihm, sondern auch den anderen Beteiligten alles abverlangt: Der angeforderte Priester wird quer durch das kleine Zimmer geschleudert, der kranke Junge gerät augenblicklich in einen fürchterlichen Stimmbruch und offenbart uns darüberhinaus ein düsteres Geheimnis aus Schwester Judes dunkler Vergangenheit. Demnach war die jetzt so fromme Nonne keinesfalls ein Kind von Traurigkeit. Im Gegenteil pflasterten Männer, Alkohol und sogar eine Leiche in Form eines kleinen Mädchens ihren Weg. Diese Offenbarung gefolgt von weiteren Beschimpfungen treibt selbst die gottesfürchtige Nonne in die Raserei. Doch lange brauch sie sich nicht um den neuen Patienten sorgen: Nachdem der Exorzismus offenbar einen Stromausfall in der Anstalt verursacht, verabschiedet sich der besessene Junge so schnell, wie er aufgetaucht war. Jedoch nicht ohne seinen Dämon noch schnell auf die anwesende Schwester Mary (Lily Rabe) zu übertragen. Mich dünkt das Gefühl, dass sie in Zukunft nicht mehr so lieb und naiv daherkommen wird wie bisher.