Ein Flop ist erst wirklich ein Flop, wenn der Regisseur Todesdrohungen bekommt. Diesen neuen Maßstab hat Jon M. Chu jetzt unfreiwillig gesetzt, nachdem für Jem and the Holograms, der Verfilmung der gleichnamigen Serie aus den 80ern, nach einem Tag das ganz große Versagen vorausgesagt wurde.1,3 Millionen Dollar sind es letzten Endes über das Wochenende geworden und das obwohl der Film, von Universal vertrieben, in über 2400 Kinos lief. Es war also nicht das beste Wochenende in Chus Leben, dennoch hat er eine Rede beim Film Independent Forum gehalten und über den Film, beziehungsweise seinen Misserfolg geredet:
Ja, wir haben den Film für nur fünf [Millionen Dollar] gemacht, aber es wird nicht leichter, wenn man diese Zahlen hört. Wahrscheinlich bekomme ich gleich ein paar Nachrichten, die mir sagen, dass sich nichts verändert. Es war also nicht der beste Morgen. [...] Fans schicken mir Hass-Mails, ich bekomme Todesdrohungen, ich bekomme rassistische Äußerungen - es ist wirklich ein spaßiges Geschäft. Die Rezensenten waren hart, milde gesagt.
Trotz alledem schätze Jon Chu sich glücklich in diesem Geschäft als Geschichtenerzähler zu arbeiten. Er sei "immer noch die selbe Person, die er vor 36 Stunden gewesen" sei und Jem and the Holograms sei "immer noch der Film, auf den [er] vor 36 Stunden stolz war". Den Mut für zukünftige Projekte wird Chu offensichtlich nicht aufgeben, denn wie er feststellt, seien wir "nicht von unseren Ergebnissen definiert, sondern von dem Zweck unserer Vorhaben".
Ob Jem and the Holograms wirklich all diese harten Reaktionen verdient, das können wir hierzulande ab Heiligabend herausfinden: Der Film startet am 24. Dezember 2015 in den deutschen Kinos.