Schwerkraft gewinnt mit Leichtigkeit den First Steps-Award

26.08.2009 - 10:55 Uhr
Schwerkraft
dffb, Berlin
Schwerkraft
0
0
Gestern Abend wurde der Deutsche Nachwuchsfilmpreis, der First Steps verliehen. Schwerkraft, unterhaltsames Kino in Starbesetzung, hat den Hauptpreis gewonnen. Auch sonst ist der junge deutsche Film auf einem guten Weg.

Gestern haben wir vorab über die Verleihung des First Steps, des deutschen Nachwuchsfilmpreises, berichtet und Euch kurz jene vier Spielfilme vorgestellt, die für den Hauptpreis als Bester abendfüllende Spielfilm nominiert waren. Die Preisverleihung ist über die Bühne gegangen, die alte und junge Prominenz hat sich die Hände geschüttelt und die Preisträger gehen jetzt mit einem prallen Portemonnaie an ihre nächste Arbeit.

Den Hauptreis für den Besten abendfüllenden Spielfilm hat Schwerkraft von Maximilian Erlenwein gewonnen. Der junge Filmemacher studierte an der dffb in Berlin. Produzent des Film ist die Frisbeefilms aus Berlin, die das ZDF und ihre Reihe “Das Kleine Fernsehspiel” zur Zusammenarbeit bewegen konnte. Ein weiterer Erfolg für die Produzenten Alexander Bickenbach und Manuel Bickenbach, die sich schon mit Katze im Sack hervorgetan haben.

Der Thriller ist mit Jürgen Vogel und Fabian Hinrichs gut besetzt. Erzählt wird in Schwerkraft von Frederik Feinermann, einem aufstrebenden jungen Bankangestellter, dessen Leben in geordneten Bahnen verläuft. Als sich ein Bankkunde, dem Frederik im Zuge der Bankenkrise den Kredit kündigt, vor seinen Augen erschießt, brennt in Frederik eine Sicherung durch. Zusammen mit einem alten Bekannten, dem Ex-Knacki Vince Holland, lebt er Gedanken und Gefühle aus, die er seit Jahren mit aller Macht unterdrückt hat. Der anfängliche Spaß an der Grenzüberschreitung entwickelt sich zu einer Sucht nach Gewalt und Kriminalität. Aber Frederik geht zu weit…

Die Begründung der Jury lautet wie folgt: “Schwerkraft ist ein Schwergewicht: großes Kino, unterhaltsam und mit Tiefgang. Mit nuancenreicher Subtilität verkörpert Fabian Hinrichs einen Bankangestellten, der die Auswirkungen eines gekündigten Kredits so hautnah zu spüren bekommt, dass es ihn aus der Bahn wirft. Der hochexplosiven Mischung, die sich in ihm aufbaut, setzt Jürgen Vogel die stoische Erdung eines Exknackis und kriminellen Lehrmeisters entgegen. Es geht um die Magie des Geldes, aber ebenso um Sehnsucht, Freundschaft, Liebe, Gewalt, Hoffnung. Eine dichte Erzählung mit brillanten Dialogen; Figuren, die den Schauspielern erlauben, auf hohem Niveau einzusteigen; glänzend besetzt und inszeniert; eine herausragende Kamera; ein rasanter Schnitt; und als Krönung eine kongeniale Musik: Wir sind beeindruckt vom Talent und der handwerklichen Souveränität des Autors und Regisseurs Maximilian Erlenwein.”

Das hört sich wirklich gut an und verspricht junges deutsches Kino, dass sich jenseits von Fernsehware etwas traut und sich endlich auch dem Genrefilm widmet. Schwerkraft soll am 31. Dezember 2009 in die Kinos kommen. Seid also vorbereitet auf ein schwergewichtiges Werk zum feuchtfröhlichen Jahresausklang bzw. Jahresbeginn.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News