Star Trek: Discovery - In der neuen Folge schlägt die Serie den richtigen Kurs ein

25.01.2019 - 22:55 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Burnham, Pike und Owosekun auf Mission in Star Trek: Discovery
CBS All Access
Burnham, Pike und Owosekun auf Mission in Star Trek: Discovery
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In New Eden darf sich die Besatzung ganz von ihrer Forscher- und Diplomaten-Seite zeigen, als sie in der neusten Episode von Star Trek: Discovery auf einem Planeten eine erstaunliche Entdeckung macht.

Nach dem teils sehr actionreichen Einstand der 2. Staffel von Star Trek: Discovery in der letzen Woche bietet Folge 2, New Eden, klassisches Star Trek wie in alten Zeiten. Das fühlt sich in mancherlei Hinsicht zwar nicht besonders innovativ an, zeigt aber gerade damit, dass die althergebrachten Star Trek-Werte samt ihrer typischen Charaktere und deren Herausforderungen nicht irgendwo im Delta-Quadranten verschollen sind. Dazu passt, dass Next Genration-Veteran Jonathan Frakes die Episode unaufgeregt inszeniert und die Figuren in den Mittelpunkt stellt. Das visuelle Schmankerl einer nahtlosen Kamerafahrt von der Discovery im Weltraum auf eine Planetenoberfläche mit im Hintergrund herunterbeamendem Landetrupp lässt er sich dabei nicht nehmen. Gegensätze sind dann auch der Dreh- und Angelpunkt der Folge.

Der Discovery wird die Glaubensfrage gestellt

"Wissenschaft versus Glaube" sei das große Thema der 2. Staffel von Star Trek: Discovery, so der damalige Co-Showrunner Aaron Harberts im letzten Jahr. Nach Burnhams (Sonequa Martin-Green) Engelserscheinung in der 1. Folge wird der Konflikt, wenn er denn tatsächlich einer ist, in New Eden nicht nur durch den Titel der Episode weitergesponnen. Ganz in alter "Das kann doch gar nicht sein"-Manier trifft die Discovery bei ihrer Erforschung der nächsten roten Anomalie nach einem Sporenantriebs-Sprung auf einen weit, weit entfernten, von Menschen besiedelten Planeten, den diese aus eigener Kraft aber niemals erreicht haben können. Mittelpunkt einer Siedlung und Quelle eines Notsignals: eine Holzkirche wie aus dem Bilderbuch. Dort wird einem Mix der Weltreligionen vergangener Jahrhunderte (+ Wicca) gehuldigt, wobei sich die Gläubigen samt ihrer Anführerin glücklicherweise nicht als verbohrte Fanatiker entpuppen. Technik ist ihnen weitgehend fremd, ein höheres Wesen habe ihre Vorfahren aus dem Dritten Weltkrieg dorthingebracht, nur ein Bewohner namens Joseph (Andrew Moodie) vermutet schon lange irdischere Kräfte.

Burnham und Co. in der Kirche in Star Trek: Discovery

Captain Pike setzt auf Diskussionen statt Kämpfe

Pike (Anson Mount) und Burnham müssen sich nun darüber klar werden, wie sie mit den Bewohnern umgehen, wo ihnen doch General Order 1 der Sternenflotte Einmischungen in Prä-Warp-Zivilisationen verbietet. Die große Stärke der Folge liegt darin, dass die folgenden Auseindersetzungen fast ganz ohne Action, Kämpfe und komplett ohne Tote auskommen, und letztendlich sogar mit Joseph eine friedliche, diplomatische Übereinkunft getroffen wird. Allerdings: Auch wenn die weiteren Konsequenzen des Eingreifens von Burnham und Co. noch im Unbestimmten liegen, deutet doch schon der Koloniename New Eden darauf hin, dass eine Vertreibung aus dem Paradies lauert, wenn erst einmal vom Baum der Erkenntnis genascht wurde.

Pike in Star Trek: Discovery

Doch zunächst zeigt sich noch mehr als in Folge 1, wie wohltuend überlegt, kultiviert, freundlich und zuvorkommend Captain Pike ist. Gleichzeitig hat er diesmal die Gelegenheit, auch ein wenig Nachdenklichkeit zu zeigen, auch diese Qualität vermittelt Anson Mount in Star Trek: Discovery mühelos. Mit Lieutenant Owosekun (Oyin Oladejo) ist zudem ein Mitglied der Brückenbesatzung beim Landausflug dabei, auch wenn sie ihre Fähigkeiten erstmal nur dadurch demonstriert, eine Falltür zu entriegeln.

Die Mysterien für die Discovery nehmen keine Ende

Die gelungene Verknüpfung von abgeschlossenen mit fortlaufenden Handlungssträngen zeigt sich auch bei Tillys Erforschung des eingefangenen Asteroiden: Diese bringt einerseits ihre letztendlich zündende Idee zur Rettung der Planetenbevölkerung hervor, wirft andererseits durch das Auftauchen der mysteriösen (toten) May auch eine neue Frage auf. Ungeklärt bleibt ebenso die Natur des Wesens, das mit den Signalen in Verbindung steht. Zwar gibt Pike zu Beginn zu bedenken, dass in Erweiterung eines der "Gesetze" von Arthur C. Clarke Außerirdische, die genügend hochentwickelt sind, wie Götter erscheinen. Auch Burnham ("meine Religion ist Wissenschaft") konnte sich der überwältigenden Wirkung ihre Erscheinung nicht entziehen, ist den Planetenbewohnern also vielleicht doch näher, als sie glaubt.

Burnham in

Auch dem noch immer durch Abwesenheit glänzenden Spock scheinen die Visionen im Zusammenhang mit den Anomalien schwer zugesetzt zu haben, denn wie Burnham von Pike erfährt, weilt er auf eigenen Wunsch in einer psychiatrischen Anstalt. Mehr als genügend Handlungsstränge, Mysterien und Überlegungen für die nächsten Folgen also. In Episode 3, Point of Light, kehrt überdies Michelle Yeoh als Ex-Imperatorin Georgiou zurück und dürfte auch den diplomatischen Pike auf die Probe stellen, von Burnham ganz zu schweigen.

Die neuen Folgen der 2. Staffel von Star Trek: Discovery sind jeden Freitag bei Netflix zu sehen.

Weitere Weltraum-Fundstücke:

  • Eigentlich ist der Sporen-Antrieb lahmgelegt, weil die Föderation nicht begeistert ist von der dafür nötigen Injektion mit Bärtierchen-DNA. Taucht er im Franchise nicht mehr auf, weil niemand eine Alternative findet?
  • Spaß auf der Brücke I: Pike: "Ein Bärtierchen?!" Saru: "Da muss man wohl dabeigewesen sein."
  • Spaß auf der Brücke II: Pike: "Wenn Sie mir sagen, dass dieses Schiff auf einem Highway aus Sporen durch das Universum hüpfen kann, dann muss ich dem wohl vertrauen."
  • Anson Mount war 2005 in einer Folge von J.J. Abrams' Lost zu Gast. Der Titel: Man of Science, Man of Faith

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